18.3.20

Kulturerbe-Blog statt Besuchsprogramm

Schwetzinger Schlossgarten

Die Schwetzinger Zirkelbauten

1748 veranlasste Kurfürst Carl Theodor die ersten Arbeiten zur Vergrößerung des Gartens hinter seinem Jagd- und Sommerschloss Schwetzingen. Erste Pläne sahen den Neubau eines Jagdschlosses an der Stelle des späteren Arionbrunnens vor, vier Gebäude sollten es in Kreisform umgeben. Erste Pläne lieferte der Architekt Alessandro Galli da Bibiena, die weiteren Planungen und die Ausführung übernahm nach seinem Tod Guillaume d'Hauberat.

Der nördliche Zirkelbau mit ehemaliger Orangerie und Theaterfoyer, heute mit Veranstaltungsräumen und Gartenrestaurant.Der nördliche Zirkelbau mit ehemaliger Orangerie und Theaterfoyer, heute mit Veranstaltungsräumen und Gartenrestaurant.

Nachdem das Projekt des Jagdsterns nicht weiter verfolgt wurde, rückten die beiden östlichen Zirkelbauten in die Rolle von Flügelbauten - zunächst für ein an der Stelle des alten zu errichtendes neues Schloss, dann für das doch weiter genutzte alte Schloss. Das besondere war, dass diese Zirkelbauten einerseits den Ehrenhof-Gedanken aufgriffen, ihn aber zum Garten hin umdrehten, dass sie aber weiterhin ein formales Element zur Abrundung der Ecken aufgriffen und in neue Dimensionen hoben.

Die beiden Zirkelbauten sind jeweils um die 200 m lang. Der südliche Bau enthält einen großen Speisesaal und mehrere weitere Räume, die für Bälle, Konzerte etc. genutzt werden konnten, der eine Teil des nördliche Baus wurde als Orangerie genutzt, der andere bildete nach der Fertigstellung des Theaters dessen Foyer. Da im Sommer die Orangerie leer war, war dort noch mehr Platz für die Hofgesellschaft.

Mit diesen Zirkelbauten bietet das Sommerschloss Schwetzingen mehr Räume für große Festlichkeikten am Hof als das Mannheimer Residenzschloss selbst.

Die bereits 1748 zu Grunde gelegte Zirkelform war schließlich maßgeblich für die Anlage des Zirkelparterres, des in französischer Manier angelegten Hauptteils des Schlossgartens.

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