19.3.20

Kulturerbe-ABC

A - wie Schloss Altshausen

Deutschordensschloss in Oberschwaben

Altshausen liegt 22 km nördlich von Ravensburg, war bis zum Ende des Alten Reichs ein Schloss des Deutschen Ordens und ist seit dem 19. Jahrhundert Wohnsitz der Herzöge von Württemberg.

Schloss Altshausen: Torbau von Johann Caspar Bagnato

Im 12. Jahrhundert übersiedelten die Grafen von Altshausen nach Veringen und nannten sich in der Folge Grafen von Veringen. kamen 1246 in den Besitz der Reichskämmerer von Bigenburg, die es im Jahr

1264 erhielt der Deutsche Orden Burg und Dorf Altshausen und verlegte das gleichzeitig auf der Bigenburg gegründete Deutschordenshaus 1268 hierher. Nach dem Verlust von Schloss Beuggen am Hochrhein 1444 an Vorderösterreich wurde die Kommende Altshausen zum Sitz der alemannisch-schwäbischen Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund erhoben und damit ständige Residenz des Landkomturs.

Nach einigen Zerstörungen im 15. Jahrhundert und im 30jährigen Krieg begann man 1655 damit, das bestehende Schloss wieder aufzubauen und zu vergrößern. 1729 beauftragte der Deutsche Orden den Baumeister Johann Caspar Bagnato mit der Planung einer umfangreichen Schlossanlage, von der jedoch nur der Reitstall (1729–31), das Torgebäude als Seminarbau, die Reitschule (1733) sowie Wirtschaftsgebäude und Beamtenwohnhäuser vor dem Schloss verwirklicht wurden. Schließlich wurde 1748–53 auch die Schlosskirche St. Michael barockisiert. Bagnato richtete die neue Schlossanlage auf die Richtung nach Jerusalem aus, eine ca. 5 km lange Achse bildete die Symmetrieachse, von der 3 km heute noch als Weg bestehen.

Über dem Eingang zum Neuen Schloss befinden sich am Giebel die Wappen des Hoch- und Deutschmeisters Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1694–1732), des Bruders des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm. In der Kirche befindet sich am Chorbogen in der Mitte das Wappen des Hochmeisters Kurfürst Clemens August von Köln (aus dem Haus Bayern), beide Wappen sind mit dem Kreuz des Deutschen Ordens und den Wappen der Landkomture Marquard Franz Leopold von Falkenstein (1709–1717) und Philipp von Froberg.

Nach dem Tod Johann Caspar Bagnatos 1757 vollendete sein Sohn Franz Anton Bagnato die Arbeiten.

Besonders bemerkenswert sind in der Schlosskirche die opulente Inszenierung des Heiligen Grabs und die hier auf- und ausgestellten Bildhauserarbeiten von Herzogin Diane von Württemberg. (siehe Bilder unten).

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