17.1.19

Schlossgarten Schwetzingen

„Voltaire – Candide“ Ausstellung in der Orangerie

(ssg) In der Schwetzinger Orangerie ist ab dem 20. Januar eine ganz besondere Bilderwelt zu sehen: 90 Illustrationen zu Voltaires „Candide“, einem Klassiker der Weltliteratur, sind bis zum 22. April im Lapidarium zu Gast. Für diese vielfältigen Grafiken von Künstlern wie Daniel Chodowiecki, Paul Klee, Alfred Kubin und Michael Matthias Prechtl bietet die Orangerie im Schlossgarten ein einmaliges Ambiente.

Buchumschlag, gestaltet von Mathias PrechtlCandide, illustriert von Michael Matthias Prechtl, Frankfurt/Wien 1989. Foto Josef Walch

Eintauchen in eine vielgestaltige Bilderwelt
Voltaire, der bedeutende Philosoph der Aufklärung und Verfasser von vielen Werken der Weltliteratur, war mehrmals am Hof der Schwetzinger Sommerresidenz bei Kurfürst Carl Theodor zu Gast – zuletzt 1758, im Gepäck einen Entwurf seiner Novelle „Candide“, die er ein Jahr später in Genf vollendete. Kein Buch der Weltliteratur wurde wohl in seinen verschiedenen Auflagen von so vielen Künstlern illustriert: Es sind mehr als 150, darunter Daniel Chodowiecki, Paul Klee, Alfred Kubin, Antoni Clavé, Hans Erni, Rockwelt Kent und Michael Matthias Prechtl. 90 dieser Illustrationen, von Kupferstichen über Fotografien bis zu Theaterplakaten, zeigt die Ausstellung, ausgerichtet von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Kurator Prof. Josef Walch, vom 20. Januar bis zum 22. April im Lapidarium des Schwetzinger Schlossgartens.

Ein Philosoph am Hof Carl Theodors
Mit seiner Novelle „Candide oder der Optimismus“ kritisiert Voltaire (1694-1779) die Weltanschauung des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716). Voltaire verneint die Vorstellung, dass die Welt immer nach Gottes Wille zweckmäßig geschaffen und deshalb die beste aller möglichen Welten sei. Er konfrontiert seinen Helden Candide permanent mit einer grausamen Wirklichkeit, die den Menschen körperlich und seelisch zerstört. Mit Witz und Ironie prangert Voltaire den hochmütigen Adel, die kirchliche Inquisition, Krieg und Sklaverei an und entlarvt die naive Vorstellung von einem sorglosen Leben.

Begleitprogramm für Gross und Klein
Die Staatlichen Schlösser und Gärten bieten zur Ausstellung ein Begleitprogramm. Wer mehr über Voltaires Werk und seine künstlerische Rezeptionsgeschichte erfahren will, hat bei einem Vortrag des Kurators Gelegenheit dazu: Am 21. März um 18.30 Uhr spricht Prof. Josef Walch zu dem Thema: „Voltaires Candide – Im Schwetzinger Schloss wurde Weltliteratur geschrieben“. Für Kinder stehen am 16. Februar, 16. März und 13. April jeweils um 14 Uhr besondere Führungen mit Interaktion auf dem Programm.

Ausstellung
Candide – Voltaires Klassiker in Bildern
Vernissage: Sonntag, 20. Januar, 11 Uhr
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Lapidarium in der Neuen Orangerie
Sonntag, 20. Januar bis Sonntag, 22. April 2019
Täglich 10.00 – 16.00 Uhr

Vortrag Prof. Josef Walch: „Voltaires Candide - Im Schwetzinger Schloss wurde Weltliteratur geschrieben“.
Donnerstag, 21. März, 18.30 Uhr
Eintritt: 4,00 € (Eintritt und Vortrag)

Kinderprogramm
My Candide - Kinderführung einschl. Interaktion
Sa, 16. Februar 2019 14.00 Uhr
Sa, 16. März 2019 14.00 Uhr
Sa, 13. April 2019 14.00 Uhr
Preis: 6,00 € (Eintritt und Vortrag)

im Detail:  
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