4.6.19

Von guten Freunden im Nachbarland

9. Landesweiter Schlosserlebnistag am 16. Juni

(sbg) Am Sonntag, dem 16. Juni 2019, öffnen rund 25 Schlösser und Burgen im ganzen Land ihre Tore für den „Schlosserlebnistag“. Der besondere Familientag, den die Mitglieder des Vereins „Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg e.V.“ zwischen Schwarzwald und Odenwald, Oberschwaben und Hohenlohe zum neunten Mal begehen, wird in diesem Jahr mit einem bunten Programm unter dem Motto „À la français“ gefeiert.

Logo SchlosserlebnistagEine vielseitige Nachbarschaft

Die Verbindungen zwischen den südwestdeutschen Regionen und Frankreich sind seit jeher sehr eng, das gilt ganz besonders für den Adel. Die Familien pflegten gegenseitig enge verwandtschaftliche Verbindungen. Die Paris-Reise gehörte zum unumgänglichen Bestandteil der sogenannten „Grand Tour“, die junge adelige Männer zum Abschluss ihrer Bildung antraten. Französische Gerichte und Getränke wurden bei uns ebenso übernommen wie Kleidermoden und Kunstrichtungen. Das hielt die beiden Nachbarn allerdings nicht davon ab, sich in kriegerischen Auseinandersetzungen gegenseitig massiv zuzusetzen und flächendeckend verbrannte Erde zu hinterlassen. Das Verhältnis zwischen Frankreich und dem deutsche Südwesten kann somit aus vielen Perspektiven beleuchtet werden, und genau das machen die Veranstalter, die sich am 9. Schlosserlebnistag beteiligen.

Im Garten von Schloss Weikersheim

Kulinarisches Rendezvous

Ein Tag, der Frankreich gewidmet ist, kommt nicht ohne kulinarische Köstlichkeiten aus. Im Garten von Schloss Weikersheim, den Graf Carl-Ludwig und seine Gemahlin Elisabeth Friedericke Sophie à la Versailles anlegen ließen, können die Besucherinnen und Besucher nicht nur herrlich lustwandeln; in einer der Orangerien warten zudem Gaumenfreuden vom klassischen „Coq au Vin“ über Flammkuchen bis hin zu französischen Käsespezialitäten auf sie. Im nahen Langenburg wird bei der Schlossführung schlaglichtartig auf die Verbindungen zwischen beiden Ländern hingewiesen. Zur Begrüßung werden Cidre aus Hohenlohe und kleine Croissants aus dem Schlosscafé gereicht. Auch im Sontheimer Schloss Brenz gibt es Speisen und Getränke „à la français“, dazu führt Reichgräfin Wilhelmine von Grävenitz. Im Café vom Neuen Schloss Meersburg darf man sich auf eine französisch inspirierte Speisekarte freuen; außerdem kann man sich durch den ehemals im französischen Stil angelegten Hofgarten führen lassen. Im Schloss Aulendorf werden während des „abendlichen Empfangs bei Gräfin Paula“ charmante Anekdoten und unterhaltsame Geschichten mit delikaten Häppchen und einem Glas Königsegger Wein serviert.

Tönender Gruß aus Frankreich

Musikalische Picknicks gibt es in Kloster Bebenhausen und Schloss Schwetzingen. Schloss Bruchsal bietet unter anderem im Deutschen Musikautomaten-Museum eine Führung durch die Ausstellung „Vive la musique mécanique“, erinnert aber auch an die Glasharmonikavirtuosin Marianne Kirchgässner. In Schloss Kisslegg wird zu einem Konzert der „Herbert Stengele Gipsy Spirit“ aus Frankreich eingeladen, hier kann zudem gespielt werden wie am Hof des französischen Königs Ludwig XIV.

Ziemlich beste Nachbarn

Dem eher komplizierten Verhältnis zwischen Frankreich und dem Südwesten widmen sich mehrere Führungen und Vorträge. Schloss Waldburg schaut sich ganz genau an, welcher Schwabe bei der Schlacht zwischen Karl von Anjou und Konradin überlebt hat. In Schloss Großlaupheim wird beim Rundgang durch das Denkmal und das Museum zur Geschichte von Christen und Juden auf französische Spuren geachtet. Das Hohenzollernschloss Sigmaringen zeigt besondere Exponate aus der Zeit Napoleons. Bei der Führung „Vichy – als die Tricolore über der Donau gehisst wurde“ wird an die problematischen Tage erinnert, als von hier aus Frankreich regiert wurde.

Für Kinder ist bestens gesorgt. Rallyes, Schminken, Verkleiden, Fechtstunden und Schwertkampf, Karussell, alte und neue Spiele und natürlich französische Leckereien lassen den Tag zu einem großen Erlebnis für sie werden. Und wer weiß, vielleicht lernen sie ja ziemlich beste Freunde aus dem Nachbarland kennen.

Weitere Informationen finden sich auf den Webseiten der einzelnen Teilnehmer und www.sbg-bawue.de.

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