19.6.19

Abenteuerurlaub auf den Spuren von Asterix und Obelix

(tob) Römischer Ferienspaß mit Abenteuergarantie: Ostbayern und Oberösterreich, wo einst über 400 Jahre lang die Römer herrschten, machen die Historie der Region für die Jüngsten zu einem besonders überraschenden, kurzweiligen und lehrreichen Freizeit- und Ferienerlebnis.

Sich einmal wie ein römischer Wachsoldat fühlen, als römischer Baumeister in die Antike reisen, römische Wachtürme erklimmen, Geburtstag feiern wie ein Römer, das eigene "römisches Notizbuch" basteln oder selbst als Archäologe auf Schatzsuche nach den Zeugnissen der 2.000-jährigen Vergangenheit gehen: Ostbayern und Oberösterreich erwecken die große römische Geschichte der Region für kleine Entdecker neu zum Leben und bieten Kindern viele Möglichkeiten, spielerisch und interaktiv mehr über die Historie zu lernen.

Toga, Tunika, Prunkkleid, Soldaten-Uniform oder auch Asterix und Obelix: Kinder streifen dort römische Outfits über, bevor sie auf Entdeckungsreise durch die Welt von vor 2.000 Jahren gehen. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/ Römermuseum A-4950 AltheimIm oberösterreichischen Engelhartszell schlüpfen Kinder in die Rolle eines römischen Wachsoldaten. Dort entstand in den vergangenen Monaten eine originalgetreue hölzerne Miniatur-Version des Römerburgus "Stanacum" in Oberranna, das sich ebenfalls auf dem Gelände der Kommune an der Donau befindet. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/Gemeinde EngelhartszellLinks: Toga, Tunika, Prunkkleid, Soldaten-Uniform oder auch Asterix und Obelix: Kinder streifen dort römische Outfits über, bevor sie auf Entdeckungsreise durch die Welt von vor 2.000 Jahren gehen. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/ Römermuseum A-4950 Altheim

Unten: Miniatur-Version des Römerburgus "Stanacum" in Oberranna. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/Gemeinde Engelhartszell

Im oberösterreichischen Engelhartszell schlüpfen Kinder in die Rolle eines römischen Wachsoldaten. Dort entstand in den vergangenen Monaten eine originalgetreue hölzerne Miniatur-Version des Römerburgus "Stanacum" in Oberranna, der sich ebenfalls auf dem Gelände der Kommune an der Donau befindet. Auf einer Größe von acht mal acht Metern können Kinder sich austoben und drei hölzerne Wachtürme erklettern. "Ein Römerkopf an der Fassade weist in die Richtung, wo der Burgus zu finden ist", sagt Karin Wundsam von der Marktgemeinde Engelhartszell. Der neue Spielplatz schlägt auch die Brücke zur Donau, der zweiten großen Attraktion der Region: Der vierte Wachturm des Kastells entsteht einige Kilometer entfernt im "Wassererlebnis Mini-Donau". Dort entdecken und erforschen Kinder auf spielerische Weise die Bedeutung des Elements Wasser.

Altheim: Römische "Museumsdetektive" in Toga und Tunika

Mit römischer Geschichte zum Anfassen und hohem "Lern-Erlebnis-Faktor" begeistert auch das Römer-Erlebnismuseum in Altheim, ebenfalls in Oberösterreich. Toga, Tunika, Prunkkleid, Soldaten-Uniform oder auch Asterix und Obelix: Kinder streifen dort römische Outfits über, bevor sie auf Entdeckungsreise durch die Welt von vor 2.000 Jahren gehen.

Mehrere Erlebnisstationen machen die Antike lebendig: Die "Römer auf Zeit" bauen als römische Baumeister mit Miniaturziegeln Torbögen, Viadukte, Häuser und Gutshöfe, legen als Künstler mit bunten Steinchen vielfältige Mosaike und Ornamente oder schreiben als Wissenschaftler mit Kielfedern römische Wörter und Zeichen. Mit besonderem Spürsinn sind die Museumsdetektive unterwegs: Sie entschlüsseln einen in römischen Ziffern gehaltenen Code und wandeln ihn dann in arabische Zahlen um.

Ganz kleine Besucher setzen in Altheim ein aus 140 großen Bilderwürfeln bestehendes Riesenpuzzle mit vier verschiedenen römischen Motiven zusammen.

Ein römischer Kindergeburtstag in Künzing

Auch Ostbayern bietet viele Gelegenheiten für einen spielerischen Erlebnisausflug in die römische Geschichte, wie zum Beispiel mit dem erst vor wenigen Jahren wieder freigelegten römischen Amphitheater in Künzing bei Deggendorf. Dieses war einst Teil des Kastells Quintanis mit 500 Soldaten, davon rund 120 Reiter.

Das Museum Quintana in Künzing hat ein eigenes museumspädagogisches Konzept entwickelt. Das Ziel: Kinder sollen möglichst spielerisch mehr über die Welt von vor 2.000 Jahren lernen. Die Jüngsten können dort sogar ihren Geburtstag feiern, praktische Arbeit in der Museumswerkstatt inklusive: Die kleinen Besucher stellen dort ihren eigenen römischen Legionärshelm her, einen Schild, ein Schwert, eine Legionärs-Umhängetasche oder auch römischen Perlenschmuck. Aus Sperrholz und Bienenwachs ein eigenes "römisches Notizbuch" basteln, aus Naturleder einen Geldbeutel nach römischem Vorbild fertigen oder einmal mit römischer Tinte und Gänsefeder auf Papyrus schreiben: Im Museum Quintana wird auch das bei speziellen Führungen für Schulklassen möglich.

Einmal selbst zum Archäologen werden

Vom 20. September 2019 bis 29. März 2020 bietet das Museum zudem eine Sonderausstellung mit dem Titel "ArchäoLOGISCH! - Eine Mitmachausstellung (nicht nur) für Schulklassen". "An interaktiven Stationen können junge wie alte Besucher hier auf Schutzsuche gehen, archäologische Funde bestimmen und im Rahmen einer Grabungsstation selbst als Ausgräber tätig werden", sagt Museumsleiter Dr. Roman Weindl. Immer wieder bietet das Haus zudem spezielle Kindertage an.

"Leckermäuler" kommen im Römermuseum Passau auf ihre Kosten

Liebevoll und kindgerecht aufbereitet präsentiert auch das Römermuseum Passau die römische Vergangenheit: Bei interaktiven Führungen tauchen die jungen Besucher in den römischen Alltag ein, probieren römische Kleidung und militärische Ausrüstungen aus, fühlen Keramikfragmente oder halten eine römische Öllampe in den Händen. In einem Workshop stellen Kinder ihren eigenen Lederbeutel her, römisches "Rundmühlespiel" inklusive.

Auch einen kulinarischen Ausflug in die Vergangenheit bietet das Passauer Museum für die Jüngsten, sagt Museumspädagogin Christina Kecht. "Dort rücken die Zubereitung und selbstverständlich auch der Verzehr von römischem Essen in den Mittelpunkt", sagt sie. Auf dem Menü steht unter anderem "Moretum", eine gewürzte Schafskäse-Paste, die zu Brot gegessen wird, und "Dulcia domestica". Diese Nachspeise bereiten die kleinen "Neuzeit-Römer" aus Datteln, Pinienkernen und Walnüssen zu, die mit warmem Honig übergossen werden.

Römische "Farbenküche" in Straubing

Unter dem Titel "Zeitreise" bietet das Gäubodenmuseum in Straubing - bekannt für seinen einzigartigen Römerschatz - für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren monatlich ein besonderes Mitmach-Event an. Im Angebot unter anderem: das Töpfern von Vorratsgefäßen oder auch die Herstellung von römisch inspirierten Schmuckstücken aus Porzellan. Der Ferien-Workshop "Römische Farbenküche" führt kleine Besucher in die Geheimnisse der römischen Freskenmalerei ein. Mit mineralischen Pigmenten erproben die Teilnehmer in der Museumswerkstatt die antike Technik.

Nicht nur für die Jüngsten: Römischer Erlebnisführer für die Hosentasche

Eine neue App - "Römerspuren" - begleitet nicht nur kleine Entdecker auf ihrer Tour durch die große Geschichte der Region. Den innovativen "römischen Reiseführer" für die Hosentasche, in dem sich auch alle Museen und Original-Schauplätze finden, haben der Tourismusverband Ostbayern und Oberösterreich Tourismus gemeinsam entwickelt. Die Römerspuren-App ist kostenlos für Android und iOS in den App-Stores verfügbar. Zusätzlich informiert eine gedruckte Übersichtskarte über sehenswerte historische Stätten und lohnenswerte Routen in der "Römerregion" Ostbayern und Oberösterreich. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter www.ostbayern-tourismus.de/roemerspuren.

Mit römischer Geschichte zum Anfassen und hohem "Lern-Erlebnis-Faktor" begeistert das Römer-Erlebnismuseum in Altheim in Oberösterreich. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/Römermuseum Altheim/ ARGE Römerradweg Fotolounge Blende8

Toga, Tunika, Prunkkleid, Soldaten-Uniform oder auch Asterix und Obelix: Kinder streifen dort römische Outfits über, bevor sie auf Entdeckungsreise durch die Welt von vor 2.000 Jahren gehen. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/ Römermuseum A-4950 Altheim

Im oberösterreichischen Engelhartszell schlüpfen Kinder in die Rolle eines römischen Wachsoldaten. Dort entstand in den vergangenen Monaten eine originalgetreue hölzerne Miniatur-Version des Römerburgus "Stanacum" in Oberranna, das sich ebenfalls auf dem Gelände der Kommune an der Donau befindet. Foto: Tourismusprojekt Römerspuren/Gemeinde Engelhartszell

UNESCO-Geoparks sind Regionen, die Erdgeschichte besonders anschaulich zeigen, bedeutende Fossilfundstellen oder Gesteinsformationen vorweisen. Durch Bildung, Schutz und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung machen sie das Erbe ihrer Landschaft erlebbar, für Bewohner wie für Besucher. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und machen Herausforderungen des globalen Wandels in der Region zum Thema. Derzeit gibt es 147 UNESCO-Geoparks in 41 Ländern, sechs davon in Deutschland.

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