21.5.19

Metall-Urkilogramm in Paris hat ausgedient

Neue Verfahren sichern noch größere Genauigkeit

(rps) Am gestrigen Internationalen Tag der Metrologie ging das sogenannte Urkilogramm in Paris – ein Metallzylinder aus einer Platin-Iridium-Legierung – in den Ruhestand. Zwei neue Verfahren stellen sicher, dass künftig die Definition des Kilogramms auf Naturkonstanten beruht und dieses Maß dadurch noch exakter bestimmt werden kann. Der für ganz Baden-Württemberg zuständige Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen passt seine Normalgewichtstücke an diese neuen Verfahren an. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können sich daher weiterhin auf das richtige Maß verlassen.

Mit dem gestrigen Tag, dem 20.05.2019, treten die Neudefinitionen des Internationalen Einheitensystems (kurz SI-Einheiten) in Kraft, die am 16.11.2018 auf der 26. Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Versailles beschlossen worden sind. Damit hat das weltweit für die Gewichtsbestimmung wichtigste Stück Metall ausgedient: Das „Maß aller Dinge“ war bisher ein vier Zentimeter hoher Metallzylinder aus einer Platin-Iridium-Legierung, das sogenannte Urkilogramm. Es definiert seit 1898 die SI-Einheit Masse und wird in einem Pariser Vorort im „Internationalen Büro für Maß und Gewicht“ aufbewahrt.

Grund für die Neudefinition ist der Gewichtsverlust des Metall-Urkilogramms um 50 Mikrogramm in den letzten 100 Jahren. Daher war die wichtigste Vorgabe für die Neudefinition, die Einheit Masse mit einem Verfahren zu bestimmen, das auf einer Naturkonstante basiert und dadurch stabile, unveränderliche Werte liefert. 

Auf Basis dieser Vorgaben wurden zwei neue Verfahren mit jeweils unterschiedlichen Ansätzen zur Definition der Masse etabliert: Das „Avogadro-Projekt“, bei dem die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) federführend ist, und die sogenannte „Watt-Waage“.

„Ab heute werden unsere Normalgewichtstücke, die wir für die Eichungen, Prüfungen und Kalibrierungen verwenden, über die neuen Verfahren an das ‚neue‘ Kilogramm angeschlossen“, so Uwe Alle, der Leiter des beim Regierungspräsidium Tübingen angesiedelten Landesbetriebs „Eich- und Beschusswesen Baden-Württemberg“. Dieser Landesbetrieb sorgt in ganz Baden-Württemberg für richtiges Messen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können sich daher auch weiterhin auf korrekte und stabile Messwerte verlassen.

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