24.5.19

Grenzüberschreitende Kooperation zum Schutz des regionalen Obst- und Weinbaus

Einsatz von INTERREG-Geldern

(rpk) „Grenzüberschreitende Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden. Das Projekt „InvaProtect“ ist ein Paradebeispiel für eine EU-geförderte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger im Lebensraum Oberrhein. Das Projekt passt genau zu den europäischen Leitlinien. Der Schutz unserer Ökosysteme und die Schonung der natürlichen Ressourcen sind wichtige Ziele für ein nachhaltiges Europa“, betonte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder heute (Donnerstag, 16. Mai 2019) im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) bei der Vorstellung der Ergebnisse des kürzlich abgeschlossenen Projekts.

„Die im Projekt erarbeiteten Grundlagen und kulturspezifischen integrierten Maßnahmen gegen invasive Schädlingen sind für die gesamte Oberrheinregion von essenzieller Bedeutung, um Kulturpflanzen nachhaltig zu schützen, angrenzende Ökosysteme zu erhalten und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Obst- und Weinanbaus sicherzustellen“, ergänzte der Leiter des LTZ, Dr. Norbert Haber.

„InvaProtect“ befasst sich mit nachhaltigem Pflanzenschutz gegen invasive Schaderreger im Obst- und Weinbau entlang des Oberrheins. Zwei Millionen Euro Fördermittel aus dem INTERREG-Programm Oberrhein ermöglichten es den 30 Partnern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, in der dreijährigen Laufzeit des Projekts mit ihrem gebündelten Sachverstand Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Etwa die gleiche Höhe an Eigenmitteln, rund 2,2 Millionen Euro, steuerten die Projektpartner mit der Arbeit ihres Personals selbst bei. Projektträger ist das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe.

Kernstück des Projekts ist die Erarbeitung von Erfassungs- und Diagnosemethoden zur aktuellen Verbreitung der Schaderreger, anhand derer geeignete Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes entwickelt werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Berücksichtigung bzw. die Erhaltung einer oft kleinstrukturierten durch Obst- und Weinbau einschließlich ihrer Begleitstrukturen geprägten Landschaft. Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Gesamtkonzept mit kulturspezifischen Maßnahmenplänen für die Akteure in der Praxis zur Verfügung gestellt. Darin werden die biologischen Grundlagen im Zusammenhang mit den Witterungsbedingungen erläutert, die eine Risikoabschätzung für die verschiedenen Kulturen und somit angepasste Regulierungsverfahren ermöglichen. Bei diesen liegt der Schwerpunkt auf kulturtechnischen und nicht-chemischen Maßnahmen.

Schwerpunkt des Projektes war die Kirschessigfliege. Bei den anderen invasiven Schaderregern ging es in erster Linie um die aktuelle Verbreitung sowie die Erfassung von Wirtspflanzen unter Anwendung jeweils harmonisierter grenzüberschreitender Monitoringstrategien im Oberrheingraben sowie um die Erstellung aktueller Ausbreitungskarten. Neben den Schädlingen wurden natürliche Gegenspieler, bei den Krankheiten die bekannten oder potenzielle weitere Vektoren sowie Infektionsrisiken durch heimische Wirtspflanzen miterfasst. Die Ausbreitungskarten sollen zur Verwendung in Warnhinweisen, zur Einbindung in mögliche Regulierungsstrategien sowie zur Einschätzung der Bedrohung der natürlichen Lebensräume dienen.

Ein weiterer Beleg für die Nachhaltigkeit des Projekts ist das grenzüberschreitende Informations- und Kooperationsnetzwerk, das sich während der Projektlaufzeit gebildet hat und die Fragestellungen auch nach Projektende weiterentwickeln will.

INTERREG-Programm Oberrhein

Das INTERREG-Programm Oberrhein, das 1989 ins Leben gerufen wurde, ist eines von vielen Förderprogrammen der EU, das mit Mitteln der Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gemeinsame grenzübergreifende Projekte unterstützt. In der Programmlaufzeit 2014 bis 2020 verfügt das INTERREG-Programm Oberrhein über knapp 110 Millionen Euro, um Projekte aus den verschiedensten Themengebieten wie Wirtschaft, Beschäftigung, Umwelt und Wissenschaft mitzufinanzieren und so die Lebensbedingungen der Bevölkerung in der Region nachhaltig zu verbessern.

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