19.6.18

UNESCO

Sieben Formen des Immateriellen Kulturerbes ausgezeichnet

(unesco) Die Deutsche UNESCO-Kommission, die Kultusministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben am 8. Juni sieben Formen des Immateriellen Kulturerbes in Bamberg ausgezeichnet. Im Rahmen des Festakts in Bamberg erhielten die Träger dieser Kulturformen ihre Urkunden für die im März 2018 erfolgte Eintragung in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.

„Die Vielfalt an kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland ist  sehr beeindruckend“, betonte Staatsministerin Monika Grütters. „Umso wichtiger ist es, dass wir diesen Schatz bewusst machen, ihn pflegen, aber auch neu interpretieren und innovativ weiterentwickeln.“

Prof. Dr. Marion Kiechle, Bayrische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst und Vertreterin der Kultusministerkonferenz betonte: „Unsere über Generationen überlieferten Kenntnisse, unsere kulturellen Besonderheiten, unsere Ausdrucksweisen, Bräuche und Praktiken sind Teil unserer kulturellen Identität. Lebendige Traditionen prägen unsere Gesellschaft nachhaltig und stärken den sozialen Zusammenhalt. Ich freue mich, dass mit den Verzeichnissen des immateriellen Kulturerbes die große Bandbreite engagierter Traditions- und Brauchpflege in Deutschland in den öffentlichen Fokus gerückt wird.“

Prof. Dr. Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission, unterstrich in seiner Laudatio im Rahmen des Festaktes: „„Die sieben neu in das Bundesweite Verzeichnis aufgenommenen Kulturformen zeigen beispielhaft die Vielfalt des Wissens und Könnens, das in Deutschland von Generation zu Generation weitergegeben wird. Das Immaterielle Kulturerbe hilft uns herauszufinden, was für unsere Zukunft wichtig ist.“

Welche Bedeutung das Immaterielle Kulturerbe für die Gesellschaft hat, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke am Beispiel seiner Stadt: „Bamberg ist stolz auf sein Immaterielles Kulturerbe. Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt über 500 Gartenbaubetriebe. Zwar leben und arbeiten heute nur noch etwa 40 Gärtnerfamilien in ihren eigenen Betrieben in Bamberg. Dennoch prägen sie mit ihren sozialen und religiösen Traditionen, gärtnerischen Bräuchen und traditioneller Kleidung die Stadtgeschichte und das Stadtgefüge Bambergs.“

Die sieben Neuaufnahmen im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes:

Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Erhalt von Kulturformen, die auf menschlichem Wissen und Können beruhen und von Generation zu Generation weitergegeben werden. 470 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Naturwissen aus aller Welt stehen derzeit auf drei UNESCO-Listen, darunter drei Kulturformen aus Deutschland. Bis heute sind 178 Staaten der UNESCO-Konvention zum Immateriellen Kulturerbe beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat. Die Konvention sieht vor, dass jedes Beitrittsland ein Verzeichnis des auf seinem Gebiet praktizierten Immateriellen Kulturerbes erstellt. In Deutschland sind darin jetzt 72 Kulturformen sowie sieben „Gute Praxis-Beispiele“, also insgesamt 79 Einträge, verzeichnet.

 

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