4.12.18

Von Pomeranzen und Wassersprudlern – Leonberg schreibt Gartenkunstgeschichte

Stadtpark steht unter Denkmalschutz

(rps/lad) So jung und schon ein Denkmal. Der Leonberger Stadtpark, welcher in den 70er-Jahren angelegt wurde, steht unter Denkmalschutz. Das städtische „Grün“ ist damit bereits das zweite vom Landesamt für Denkmalpflege bestätigte Gartenkunstwerk an der Glems. Der Stadtpark ergänzt den Pomeranzengarten, welcher als einziger Terrassengarten bundesweit aus der Zeit der Spätrenaissance erhalten ist.

„So wie der Pomeranzengarten für die Gartenkunst des 17. Jahrhunderts steht, so dokumentiert der Stadtpark die Ideen des Garten- und Landschaftsbaus des späten 20. Jahrhunderts“, erklärt Referatsleiter Dr. Martin Hahn, der im Landesamt für Denkmalpflege für die Erfassung von Kulturdenkmalen zuständig ist. Sein Kollege Andreas Dubslaff ergänzt: „Die Umgestaltung des ehemaligen Gipswerks Eppinger und Schüle zu einem Park ist eine ungewöhnliche Gewerbekonversion, wie man sie sonst eher aus dem Ruhrgebiet kennt. Leonbergs Stadtpark ist dafür ein frühes und prima überliefertes Beispiel.“

Stadtpark LeonbergFoto Stadtpark (LAD, Andreas Dubslaff)

Die Gesamtplanung lag in den Händen des renommierten Stuttgarter Büros Luz und Partner. Der Sprudlerberg mit seinem markanten Wasserlauf ist ein Projekt des Landschaftsarchitekten und Bildhauers Ernst Günter Herrmann.

Mit dem Stadtpark bekam die neue Mitte Leonbergs um das Leo-Center zwischen der Altstadt und Eltingen auch ein grünes Element. Noch heute wird der Landschaftspark mit See und Felswand von der „Skyline“ der Hochhäuser stilgerecht gerahmt.

„Der Stadtpark ist für uns eine nicht mehr wegzudenkende Erholungsfläche. Umso stolzer sind wir, in Leonberg den landesweit ersten unter Denkmalschutz stehenden modernen Stadtpark der 70er Jahre zu haben. Die Stadt- und Landschaftsplanung der 1970er Jahre ist hier eindrucksvoll erlebbar“, so Oberbürgermeister Martin Kaufmann. Man werde sich, so Kaufmann weiter, in Zukunft mit dem Bestand auseinandersetzen, mit den Wegeanlagen, den zeittypischen Kugelleuchten und Sitzbänken.

„Für 2019 ist geplant, den Stadtpark am Tag des offenen Denkmals mit Führungen oder einer kleinen Ausstellung allen Interessierten näherzubringen“, kündigt das Stadtoberhaupt an und fährt fort: „Was man besser kennt, das schätzt man auch. Wir wollen die Leonberger für dieses junge Denkmal sensibilisieren und sie mitnehmen auf dem Weg in die Zukunft des Parks.“

Einen der ältesten und einen der jüngsten Gärten im Land, das kann nicht jede Stadt vorweisen: In Leonberg kann man sie nachvollziehen, die Geschichte von Pomeranzen und Wassersprudlern.

   
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