10.8.18

Fischsterben im Hochrhein bei Schaffhausen

(ktsh) Die anhaltend sehr hohen Wassertemperaturen im Rhein von teilweise über 27° C haben den Druck auf die Fischbestände – insbesondere Äschen und Forellen – stetig erhöht. Nachdem auch dank der getroffenen Massnahmen zur Zufuhr von kälterem Wasser größere Abgänge von Fischen bis jetzt verhindert werden konnten, setzt nun doch ein größeres Fischsterben ein. Gestützt auf die Erfahrungen beim letzten Äschensterben 2003 haben die Verantwortlichen die möglichen Rettungs- und Entsorgungsmaßnahmen eingeleitet.

Viele Äschen, die ums Überleben kämpfen, ziehen sich an kühlere Stellen wie Bachmündungen und Grundwasseraufstöße zurück. Die Überlebenschancen lassen sich verbessern, indem solche Stellen künstlich ausgebaut werden. Gemäss dem bestehenden Notfallkonzept wurde dies in Zusammenarbeit mit den Fischereivereinen und dem Kraftwerk Schaffhausen an den Zuflüssen in den Rhein umgesetzt. Badende und Bootsführende sind dringend gebeten, solche Stellen zu meiden, da jede Störung den Fischen zusätzlich zusetzt. Verschiedentlich werden zudem unter Stress leidende Fische mittels Netzfang eingefangen und in kühlere Becken evakuiert.

Da im Sommer ohnehin keine Äschen gefangen werden dürfen, entfällt ein sofortiges Fangver-bot. Nachdem der Laichfischfang im Frühling mit einer hohen Schlüpfrate erfolgreich war, wurden vorsorglich 35.000 Jungfische zum "Übersömmern" in geeignete Fischzuchtanstalten gebracht, um später als Besatz für den Aufbau einer neuen Population eingesetzt zu werden.

Die verendeten Fische werden gemäß einem ebenfalls vorbereiteten Notfallplan von den Fischern, koordiniert mit dem Zivilschutz und dem Veterinäramt, eingesammelt und entsorgt. Die Bevölkerung wird gebeten, die toten Fische nicht selber zu behändigen. Aktuell beläuft sich die entsorgte Menge Fisch auf ca. 1000 Kilogramm, was einem Viertel bis einem Drittel des jährlichen Fangertrages entspricht. Angesichts der Wetterlage ist mit einer weiteren Zunahme an toten Fischen in den nächsten Tagen zu rechnen. Ein Massensterben wie im Hitzesommer 2003, als 90 Prozent des gesamten Äschenbestandes verendeten, tritt hoffentlich nicht ein.

Die Qualität des Rheinwassers als Badewasser wird durch die toten Fische nicht massgeblich beeinträchtigt. Es wird wie auch sonst generell empfohlen, nach dem Bad zu duschen oder sich gut abzutrocknen.

Zurzeit konzentrieren sich alle Anstrengungen auf die Überlebenshilfe für die Äsche und auf die Gewässerhygiene. Dank gebührt dabei allen Erholungssuchenden, welche auf dem Rhein die gebotene Rücksicht nehmen.

Departement des Innern des Kantons Schaffhausen
Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Thurgau
Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich

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