8.8.18

Finanzministerin besucht Kloster Schöntal sowie Schloss und Schlossgarten Weikersheim

(fm_bw) Rund eine Milliarde Euro investiert das Land pro Jahr in seine etwa 8.000 Gebäude. Mehr als zwei Millionen Euro davon fließen in aktuell laufende Baumaßnahmen im Schloss und dem Schlossgarten Weikersheim sowie in Kloster Schöntal. Finanzministerin Edith Sitzmann verschaffte sich am gestrigen Dienstag vor Ort einen Eindruck.

„Historische Monumente wie in Weikersheim und Schöntal sind ein Schatz von höchster kulturhistorischer Bedeutung“, sagte sie. „Tausende Besucherinnen und Besucher jedes Jahr sind ein schöner Beleg dafür, dass die Menschen das zu schätzen wissen.“ Die historischen Monumente des Landes machten Geschichte erlebbar, so die Ministerin: „In Schöntal tauchen die Gäste ein in das klösterliche Leben vor allem des 18. Jahrhunderts. In Weikersheim haben Kinder wie Erwachsene Spaß am Rittersaal mit den beeindruckenden Tierfiguren und am barocken Schlossgarten.“

Klosterkirche SchöntalLinks: Klosterkirche Schöntal

Unten: Im Schlosspark von Schloss Weikersheim

Damit Monumente wie das Schloss und das Kloster erhalten und für Besucherinnen und Besucher attraktiv bleiben, investiert das Land regelmäßig in die Sanierung. „Unsere Schlösser, Klöster, Burgen und Gärten sind uns lieb und teuer“, stellte Sitzmann fest. Derzeit würden beispielsweise der Saalbau und das Appartement der Fürstin im Langenburgerbau in Schloss Weikersheim saniert, in Schöntal laufe noch die Beseitigung eines Hochwasserschadens. „Mit den mehr als zwei Millionen Euro ist es nicht getan. Historische Monumente sind Daueraufgaben.“

Sie sei sicher, dass das Geld gut angelegt sei. Denn nicht zuletzt wegen des Engagements des Landes seien Schloss wie Kloster weitgehend komplett erhalten. Beide Monumente fügten sich in die jeweilige Umgebung aus Landwirtschaft und Naturdenkmalen ein. Passend zur Weinregion in und um Weikersheim kommt im Schlossgarten die Weinbergtulpe „Tulipa silvestris“ vor. Kloster Schöntal liegt in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet sowie in einem Natur-, Wasser- und Landschaftsschutzgebiet, in den Gebäuden nisten Dohlen und Fledermäuse.

Kloster Schöntal liegt im Tal der Jagst. Gegründet im 12. Jahrhundert, war das Kloster von Beginn an die Grablege der Adelsfamilie von Berlichingen. Das Grab des berühmten Götz – des „Ritters mit der eisernen Hand“ - gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten des ehemaligen Zisterzienserklosters. Nach Zerstörungen im Bauernkrieg 1525 und im Dreißigjährigen Krieg begann am Ende des 17. Jahrhunderts unter Abt Benedikt Knittel eine Blütephase.

Berühmt sind die zahlreichen deutschen und lateinischen Verse des dichtenden Abtes, die überall an den Gebäuden zu finden sind. Sie machen das Kloster zu einem literarischen Denkmal. Neben der Grablege Götz von Berlichingens im Kreuzgang sind der barocke Hochaltar von 1773 und das Rokokotreppenhaus in der Neuen Abtei einige von vielen Sehenswürdigkeiten des Klosters.

Nach der Säkularisierung 1802 durch das Königreich Württemberg beherbergte die Abtei das Oberamt, ab 1810 das evangelisch-theologische Seminar und seit 1979 das Bildungshaus der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Auch das Rathaus und ein Waldschulheim sind im Gebäude untergebracht.

Innerhalb der vergangenen fünf Jahre (2013 bis 2018) investierte das Land rund 2,3 Millionen Euro in den Erhalt und die Sanierung des Klosters. Unter anderem wurden die Turmdächer der Kirche saniert. Momentan wird ein Hochwasserschaden im Klosterhof und im Torbau behoben, die Kosten dafür liegen bei über 400.000 Euro.

Im Schlosspark von Schloss WeikersheimSchloss Weikersheim im Taubertal ist der Stammsitz der Familie Hohenlohe, die zum ersten Mal 1156 als Eigentümerin genannt wurde. Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Weikersheim (1546-1610) ließ die Anlage im Stil der Renaissance ausbauen. Für den renommierten Alchemisten wurde auch ein Laboratoriumsbau errichtet. Graf Carl Ludwig (1674-1756) ließ ab 1708 den Hauptbau fertigstellen und ausstatten. Er heiratete 1713 Elisabeth Friederike Sophie Prinzessin zu Oettingen-Oettingen (1691-1758), eine Kusine der Kaiserin Elisabeth. Sie legte sich in den sogenannten „Schönen Zimmern“ unter anderem ein ambitioniertes Porzellan- und Spiegelkabinett für ihre Sammlungen an. Unter diesem Grafenpaar entstand der gut erhaltene Barockgarten. 1967 kaufte das Land Baden-Württemberg das Schloss inklusive der Ausstattung.

In den Erhalt des Gesamtensembles von Schloss Weikersheim investierte das Land in den vergangenen fünf Jahren rund 2 Millionen Euro. Neben aufwändigen restauratorischen Arbeiten im Schloss konnte auch der Herkulesbrunnen im Schlossgarten instandgesetzt und wieder in Betrieb genommen werden. Aktuell werden unter anderem die sogenannten „Schönen Zimmer“ im Langenburger Bau saniert und restauriert. In alle laufenden Baumaßnahmen investiert das Land etwa 1,7 Millionen Euro.

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