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14.3.17

Einblicke in den Lebensalltag der Reformationszeit

Ausstellung mit Originalurkunden und Reproduktionen zur Reformation im Landratsamt Tauberbischofsheim

(tlt) Der Archivverbund Main-Tauber zeigt jetzt im Landratsamt in Tauberbischofsheim Originaldokumente sowie Reproduktionen mit Bezug zur Reformation vor 500 Jahren und zu den damaligen Geschehnissen in der Region. Die Ausstellung kann bis Mittwoch, 19. April, im Haus I des Landratsamtes, Gartenstraße 1, 2. Obergeschoss (Übergang in das Seitengebäude), während der üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.

Das Kreisarchiv des Main-Tauber-Kreises bringt sich damit in das Schwerpunktthema der Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“ ein. Bekanntlich widmet sich dieses dem Ereignis „500 Jahre Reformation – Spuren und Auswirkungen der Reformation durch Martin Luther“. „Obwohl Martin Luther nie im Taubertal weilte, sind heute noch zahlreiche Spuren seiner Lehre nachzuerleben“, berichtet Geschäftsführer Jochen Müssig vom Tourismusverband „Liebliches Taubertal“. Er hatte Kreisarchivarin Claudia Wieland gebeten, hierzu eine kleine Ausstellung zusammenzustellen.

Gezeigt werden nun rund ein Dutzend Originaldokumente zum damaligen Lebensalltag und der damaligen Zeit. Deutlich kann in den Unterlagen das Ringen um den rechten Glauben und die sich anbahnenden Veränderungen nachgelesen werden. Für die Menschen war es keine einfache Frage, wie sie sich verhalten sollten. Der einfache Dorfbewohner war noch mehr gefordert als der Mönch. Die Menschen fragten sich, welchen theologischen Strömungen und Diskussionen sie sich anschließen sollen. Hinzu kamen die machtpolitischen Konstellationen, die dem einzelnen nicht viel Entscheidungsraum ließen. Hier war stets das Votum des jeweiligen Landesherrn ausschlaggebend.

In der Ausstellung im Landratsamt Main-Tauber-Kreis kann deshalb auch nachgelesen werden, wie sich die ehemaligen Mönche des Klosters Bronnbach aufgrund Luthers neuer Thesen in Gemeinden wie zum Beispiel Höhefeld und Niklashausen als evangelische Pfarrer ihren Lebensunterhalt verdienten.  Eingegangen wird auch auf den Ort Wenkheim, wo in der Zeit der Gegenreformation der katholische Pfarrer durch den Fürstbischof von Würzburg unterstützt wurde. Obwohl die Ortsherrschaft evangelisch war, sollten mit Unterstützung des Militärs und unter Gewaltandrohung „die Leute wieder katholisch werden“.

In dieser Ausstellung wird auch die Entwicklung des allgemeinen Schulwesens angesprochen. Denn eine der Ideen der Reformation war auch, dass Bürgerinnen und Bürger die Heilige Schrift selbst lesen können sollten. Die Verbreitung der reformatorischen Schriften an Schulen wird deshalb durch ein Dokument der Wertheimer Lateinschule belegt. Die vorgestellten Exemplare umfassen zudem eine gedruckte Ausgabe der Augsburgischen Konfession, deren Glaubensartikel auf dem Reichstag 1530 in Augsburg von protestantischen Reichsfürsten dem Kaiser übergeben wurden. Ebenso ist ein handschriftliches Exemplar der brandenburg-ansbachischen Kirchenordnung aus der Zeit des Interims 1548 zu sehen. Diese Kirchenordnung regelte damals nicht nur den Ablauf des Gottesdienstes, sondern stellte auch Verhaltensregeln für Pfarrer auf.

Die Ausstellung im Landratsamt Main-Tauber-Kreis in Tauberbischofsheim kann bis einschließlich Mittwoch, 19. April, jeweils montags bis mittwochs und freitags von 8 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 8 bis 18 Uhr besichtigt werden. Informationsmaterial steht kostenfrei zur Verfügung. Im Rahmen der Ausstellung liegt auch der Flyer zur Reformationsradtour aus.

Nähere Informationen zum Schwerpunktthema „Reformation“ in der Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“ gibt es kostenfrei beim Tourismusverband  „Liebliches Taubertal“, Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Telefon 09341/82-5806, Fax 09341/82-5700, E-Mail: touristik@liebliches-taubertal.de, Internet: www.liebliches-taubertal.de. tlt

 

 

 
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