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22.2.17

Die römerzeitliche Besiedlung im rechten südlichen Oberrheingebiet

Vorstellung der Publikation in Freiburg als erster Band der neuen Reihe

(rps) Prof. Dr. Claus Wolf, der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, präsentierte am 17. Februar im Archäologischen Museum Colombischlössle Freiburg den ersten Band „Die römerzeitliche Besiedlung im rechten südlichen Oberrheingebiet“ der grundlegend neu gestalteten wissenschaftlichen Reihe „Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg“ des Landesamts für Denkmalpflege.

Buchcover Lars Blöck: Die römerzeitliche Besiedlung im rechten südlichen Oberrheingebiet.Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der römerzeitlichen Besiedlung des rechten Ober- und Hochrheingebiets zwischen Kaiserstuhl, Schwarzwald und der Alb. Es wird untersucht, mit welchen Siedlungsformen und in welchen Abläufen das südliche Rheintal in römischer Zeit erschlossen wurde, um daran anschließend die Besiedlungsgeschichte des Gebiets vom späten 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. zu rekonstruieren.

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der römerzeitlichen Besiedlung des rechten Ober- und Hochrheingebiets zwischen Kaiserstuhl, Schwarzwald und der Alb. Es wird untersucht, mit welchen Siedlungsformen und in welchen Abläufen das südliche Rheintal in römischer Zeit erschlossen wurde, um daran anschließend die Besiedlungsgeschichte des Gebiets vom späten 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. zu rekonstruieren.

Die Basis der Arbeit stellt eine katalogartige Erfassung und inhaltliche Bewertung aller bis zum Jahr 2010 bekannten römerzeitlichen Landschaftseingriffe – Siedlungen, Bestattungsplätze, Verkehrseinrichtungen und Rohstoffgewinnung – in dem Gebiet dar.

Nach einem forschungsgeschichtlichen Resümee und einer quellenkritischen Einordnung der Befundgrundlage folgt eine ausführliche Besprechung der verschiedenen Siedlungstypen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den villae, den ländlichen Einzelsiedlungen. Zunächst werden die vorkommenden Villen- und Gebäudetypen hinsichtlich ihrer siedlungsgeschichtlichen Herleitung und Funktion sowie ihrer baulichen Ausstattungen und Entwicklung diskutiert. In einem Exkurs wird dabei erstmals eine vollständige Lesung der seit 1939 bekannten Mosaikinschrift der villa Laufenburg vorgeschlagen, die wichtige neue Erkenntnisse zu soziokulturellen Aspekten von villae in den gallisch-germanischen Provinzen erbringt. Um die wirtschaftlichen Grundlagen der villae einschätzen zu können, wird ein Modell zur Berechnung der Kapazität von Getreidespeichern und der Größe von Getreideanbauflächen entwickelt, das sich auch auf andere Landschaften übertragen lässt.

Es folgen Darstellungen zu den vici und den Verkehrswegen der Region sowie zu den Grundlagen der chronologischen Einordnung der Plätze.

Der abschließende Teil der Untersuchung widmet sich in einer Synthese der Besiedlungsabläufe des Gebiets. Es zeigt sich, dass das rechte südliche Oberrheingebiet in römischer Zeit eine Brückenfunktion zwischen Gallien und den jenseits des Schwarzwalds gelegenen Gebieten Obergermaniens wahrnahm: Es weist wie die anderen rechtsrheinischen Gebiete keine kontinuierliche Besiedlung von der Spätlatène- bis in römische Zeit auf, besiedlungsstrukturell orientiert es sich jedoch während der frühen und mittleren Kaiserzeit am Linksrheinischen. Nach der Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete um 280/90 n. Chr. etablieren sich andere Besiedlungsmuster als im Reich, doch bleibt es als Teil der neuen Grenzzone am Rhein mit dem Imperium verbunden.

Zum Buch
Lars Blöck: Die römerzeitliche Besiedlung im rechten südlichen Oberrheingebiet.
Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Bd. 1
Wiesbaden 2016, 511 Seiten mit 153 z.T. farb. Abb. und 24 Beilagen;
ISBN 978-3-95490-215-6, 79,00 €.
Zu beziehen über Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden

 
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