3.11.17

Römer in der Stadt, Römer auf dem Land?

Romains des villes, Romains des champs? - Ausstellung im Musée Unterlinden Colmar

(bcf/muc) Das Museum Unterlinden zeigt vom 28. Oktober 2017 bis 22. Januar 2018 eine Sonderausstellung mit dem Titel „Romains des villes, romains des champs?“, die 2014 von „Archéologie Alsace“ erstellt wurde. Sie stützt sich auf aktuelle Siedlungsfunde aus römischer Zeit, die bei Rettungsgrabungen in der Region gemacht wurden. Diese Ausstellung veranschaulicht die Raumnutzung, das Lebensumfeld, den Alltag und die sowohl häuslichen wie auch handwerklichen Tätigkeiten der Menschen und zeigt uns ein Bild dieser Bevölkerung anhand von Schmuckstücken und Alltagsgegenständen wie beispielsweise Toilettbesteck, medizinisches Gerät oder Spiele. Zahlreiche Tafeln erlauben dem Besucher bei jedem Thema die ausgestellten Funde in einem größeren Kontext zu sehen. 

Anhänger in Form eines goldenen Rads. Horbur-Wihr, Grabung 2016. Ende 2./Anfang 3. Jh. n.Chr. (F. Schneikert © Archéologie Alsace) Für ihre Präsentation im Musée Unterlinden wurde die ursprüngliche Ausstellung  wesentlich weiterentwickelt. Neue Themen wurden hinzugenommen, um das Spektrum zu bereichern; sie sind dem Handel, dem häuslichen Kult und den Bestattungsriten gewidmet. Um diesen eigentlichen Kern, der sich aus Objekten zusammensetzt, die im Centre de Conservation et d’Etudes d’Alsace aufbewahrt werden, wurden dank der großzügigen Leihgaben der archäologischen Museen des Elsass und der verschiedenen in der Region tätigen Strukturen für Präventivarchäologie  (Archéologie Alsace, Antéa, Evéha, Inrap) mehr als 300 unverzichtbare Zeugnisse gallo-römischer Zeit vereint. Ihre Beteiligung bietet auch die Gelegenheit im Musée Unterlinden neu geborgene Hinterlassenschaften auszustellen.

Anhänger in Form eines goldenen Rads. Horbourg-Wihr, Grabung 2016. Ende 2./Anfang 3. Jh. n.Chr.
(F. Schneikert © Archéologie Alsace)

Unter den Highlights, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, nimmt auch das 2004 in Bergheim gefundene Mosaik einen der vorderen Ränge ein; es verweist auf das 1848 gefundene Mosaik – Wahrzeichen des Museums –, dessen Ausstellung im Kloster Unterlinden seine planmäßige Zerstörung verhindern konnte.  Neben zahlreichen Objekten, die das tägliche Leben im Elsass in gallo-römischer Zeit illustrieren, treten auch sehr seltene Werke in Erscheinung wie Geschirrsätze aus Bronze, Glas oder Ton, Goldschmuck (Radanhänger, Nadeln und Ringe), eine aufgrund ihrer Größe und der Qualität ihrer Gravur außergewöhnliche, in Gold gefasste Achatgemme wie auch Grabstelen und verschiedene Objekte, die mit Religion (Götterstatuetten) und Handel (Amphoren und Gelddepots) in Verbindung stehen.

Romains des villes, romains des champs?
Musée Unterlinden, Colmar
28. Oktober 2017 bis 22. Januar 2018

 

im Detail:  
siehe auch: Alltag im römischen Koenigshoffen

Startseite | Service | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr