22.12.16
Einzigartige Erfolgsgeschichte
15 Jahre Haus der Natur am Feldberg
(nps) Am 14. Dezember feierte das Haus der Natur am Feldberg
sein 15-jähriges Bestehen. Zusammen mit Staatssekretärin
Friedlinde Gurr-Hirsch MdL und weiteren Festrednern wurden die
Rollen und Bedeutungen dieser Umweltbildungseinrichtung und der
im Haus der Natur vertretenen Institutionen, des Naturparks und
des Naturschutzzentrums Südschwarzwald, den rund 150 geladenen
Gästen vorgestellt. Zudem wurden zwei neue Ausstellungselemente
in der Dauerausstellung eingeweiht.
Vor 15 Jahren, am 14.12.2001, eröffnete der damalige
Landwirtschaftsminister Willi Stächele feierlich das Haus
der Natur als gemeinsamen Sitz der Stiftung Naturschutzzentrum
Südschwarzwald und der Geschäftsstelle des Naturpark
Südschwarzwald e. V.
Das Haus war und ist bis heute die größte Umweltbildungseinrichtung
in Baden-Württemberg. Seit der Eröffnung haben über
660.000 Menschen die Ausstellung im Haus der Natur besucht, von
knapp 26.000 im ersten Betriebsjahr sind die Zahlen auf mittlerweile
jährlich weit über 60.000 angestiegen. Insgesamt erfüllten
in diesen 15 Jahren über 250 hauptamtliche, neben- und freiberufliche
Mitarbeiter, Zivildienstleistende, junge Menschen im Freiwilligen Ökologischen
Jahr und Praktikanten das Haus der Natur mit Leben und betreuten
bei etwa 9.650 Führungen oder anderen Veranstaltungen des
Naturschutzzentrums über 210.000 kleine und große begeisterte
Teilnehmer. Viele Tausend Besucher wurden gemeinsam mit der Tourist-Information
Feldberg der Hochschwarzwald Tourismus GmbH kompetent beraten und
informiert. Die Geschäftsstelle des Naturparks Südschwarzwald
des nunmehr mit 394.000 ha größten Naturparks in Deutschland
wickelte im gleichen Zeitraum 1.240 Projekte ab und förderte
sie mit 10,3 Mio. Euro.
Feldberg-Förster Achim Schlosser erläutert die wichtigsten
Elemente des neu gestalteten Forstbereichs in der Ausstellung im
Haus der Natur.: Foto: Naturpark Südschwarzwald
Rund 150 Gäste waren am 14. Dezember 2016 der Einladung ins
Haus der Natur gefolgt, um sein 15-jähriges Bestehen zu feiern.
Landrätin Dorothea Störr-Ritter begrüßte in
ihrer Eigenschaft als Vorstand der Stiftung Naturschutzzentrum
Südschwarzwald die Gäste. Sie hob die außerordentlich
positive Entwicklung des Hauses hervor, machte aber auch deutlich,
dass das Gebäude schon seit längerer Zeit an seine Grenzen
stoße und aus Sicht der Nutzer eine Erweiterung dringend
anstehe.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL vom Ministerium
für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
betonte in ihrer Festrede, dass sich das Haus der Natur zu einem
Flaggschiff des Naturschutzes und der Umweltbildung im Land entwickelt
habe. Sie hob hervor, dass sich die Zusammenarbeit des Naturschutzzentrums
und der Naturpark-Geschäftsstelle im Haus der Natur als außerordentlich
fruchtbar erwiesen habe und die Aufgabe der modellhaften Förderung
eines konstruktiven Miteinanders von Naturschutz und Tourismus
hier mustergültig gelöst werde.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin
des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). In ihrem Beitrag hob
sie die immense Bedeutung von Großschutzgebieten für
die biologische Vielfalt hervor. Darüber hinaus wirkten diese
in vielen Bereichen tief in unsere Gesellschaft hinein, dies gehe
weit über die regionale Wertschöpfung hinaus. „Großschutzgebiete
sind Orte der Erholung, aber auch Orte, die aufgrund ihrer vielgestaltigen
Aufgaben Menschen unterschiedlicher Generationen, sozialer Schichten
und Kulturen zusammenbringen. Damit sind sie ein wichtiger Pfeiler
für Mensch und Natur im Zeitalter der Globalisierung“,
sagte sie und weiter: „Die Organisationen unter dem Dach
des Hauses der Natur am Feldberg verankern eben diesen Pfeiler
und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz
und auch für die Region.“
In der anschließenden Talkrunde stellten Landrätin
Marion Dammann als Vorsitzende des Naturpark Südschwarzwald
e. V., Georg Keller, Präsident des Schwarzwaldverein e. V.,
Dr. Bernd-Jürgen Seitz vom Regierungspräsidium Freiburg
und Dr. Stefan Büchner, Leiter des Naturschutzzentrums Südschwarzwald,
ihre Sicht auf das Haus der Natur dar. Deutlich wurde bei allen,
dass das Haus der Natur als Informations- und Umweltbildungseinrichtung
bestens etabliert ist und sich die enge Zusammenarbeit verschiedener
Institutionen unter einem Dach bestens bewährt. Die Runde
wurde moderiert von Roland Schöttle, Geschäftsführer
des Naturpark Südschwarzwald e. V.
In den kommenden Jahren will sich das Haus der Natur weiterhin
mit anspruchsvoller Umweltpädagogik und einer modernen Ausstellung
sowie attraktiven Serviceleistungen präsentieren. Von Seiten
der beiden Institutionen Naturpark Südschwarzwald und Naturschutzzentrum
Südschwarzwald laufen derzeit intensive Bemühungen um
eine Erweiterung des Hauses der Natur im Sinne einer Verbesserung
der Serviceangebote für die vielen Besucher.
Mit gemeinsamen Kräften enthüllen Landrätin Marion
Dammann (LK Lörrach), Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch
MdL, Dr. Stefan Büchner (Leiter des Naturschutzzentrums) und
Feldberg-Förster Achim Schlosser den neu gestalteten Forstbereich
in der Ausstellung im Haus der Natur.
Bei der Jubiläumsfeier konnten zudem zwei neue Ausstellungsmodule
in der Dauerausstellung eröffnet werden. Der in die Jahre
gekommene Forst-Bereich erhielt mit erheblichem Finanzmitteleinsatz
der Forstverwaltung Baden-Württemberg einen komplett neuen
Auftritt. Hier können Besucher künftig im Tannen-Diorama
den Lebensraum Wald erkunden – Blickfang dabei ist eine nachgebildete
Tanne (fast) in Originalgröße sowie in lebensechten
Posen dargestellte Waldbewohner. Aber auch der Wald als Wirtschaftsfaktor
wird thematisiert: Im Harvester-Simulator heißt es „Einsteigen
und losernten“. Worauf beim Einsatz solcher Großmaschinen
im Wald zu achten ist, erklärt ein Spiel für Groß und
Klein. Auch das Ausstellungsmodul des Hauptsponsors Badische Staatsbrauerei
Rothaus wurde erneuert. Hier werden nicht nur Unterschiede zwischen
Tannen- und Fichten-“Zäpfle“ dargestellt, sondern
ein durchaus nicht ganz „bierernst“ gemeinter Film
erklärt, wie die Brauerei Rothaus dem Naturschutz hilft. Hier
wird die Handschrift der kreativen Köpfe in der Dauerausstellung,
Feldberg-Ranger Achim Laber und Filmemacher Dirk Adam, ersichtlich.
Für musikalische Unterhaltung sorgte das Trio Appassionato
mit der Sängerin Martje Vande Ginste, die von Alexandra Stumpf
(Violine) und Lusine Arakelyan (Violoncello) begleitet wurde. Kulinarisch
verwöhnt wurden die Gäste vom Hotel „Feldberger
Hof“ sowie dem Naturpark-Wirt Rainhof Scheune in Kirchzarten,
der regionale Köstlichkeiten darbot. |