9.12.16
Frühkeltische Gräber in Moos (Lkr. Konstanz)
entdeckt
(lkko)
Bei Bauarbeiten im Gewerbegebiet Moos hat die Kreisarchäologie
des Landratsamtes Konstanz Ende November
zwei Gräber der frühen Eisenzeit entdeckt.
Seit den ersten Grabfunden am südlichen Ortsausgang von Moos
in den 1990er Jahren überwacht die Kreisarchäologie dort
die Erdarbeiten sämtlicher Baumaßnahmen. Während
in einigen Baugruben keine Funde mehr festgestellt werden konnten,
war dieses Mal das Finderglück auf der Seite der Archäologen.
Die Gräber zeichneten sich unmittelbar unter der Humusschicht
im hellen Sandboden anhand von ersten Scherbenfunden ab. Bei der
Freilegung der Fundstellen durch Grabungstechniker Björn Schleicher
und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald zeigten sich daraufhin
jeweils eine Graburne mit darin enthaltenen kalzinierten Knochen
einer auf dem Scheiterhaufen verbrannten Person. Zudem wurden dem
oder der Toten auf ihrem Weg ins Jenseits mehrere Tongefäße
mitgegeben, die vermutlich Speisen- und Trankbeigaben enthielten.
Bereits im Sommer konnte Hald zwei allerdings durch den Pflug
schon stark zerstörte Gräber im Nachbargrundstück
bergen. Zusammen ergibt sich nun das Bild eines kleinen Gräberfelds,
auf dem vor etwa 2.800 Jahre frühe Kelten ihre Toten in Brandgräber
bestatteten. Die Gräber sind in engem Zusammenhang mit zwei
nur noch flach erhaltenen Grabhügeln im direkt benachbarten
Mooswald zu sehen, die ebenfalls von Kelten aufgeschüttet
worden sein dürften. Die zugehörige Siedlung ist noch
nicht lokalisiert.
„Die Neufunde sind nicht nur für die Ortsgeschichte
von Moos ein wichtiges historisches Mosaik, sondern auch aus wissenschaftlicher
Sicht hoch interessant, da mit modernen Methoden untersuchte Keltengräber
in der Region noch selten sind“, erläuterte Jürgen
Hald dem zur Fundstelle herbeigeeilten Bürgermeister Peter
Kessler, der sich vor Ort über die Funde informierte. Die
Fundbergung wird in den nächsten Tagen abgeschlossen, so dass
auch für das Bauvorhaben keine zeitlichen Verzögerungen
entstehen. |