Schloss Monrepos


 
 

Grundstock des Lustschlösschens Monrepos ist ein achteckiger Pavillon, das „Seehäuslein“, das Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg 1714 am nördlichen Ufer des Eglosheimer See errichten ließ.

Herzog Carl Eugen ließ das gesamte Gelände als barocken Park überformen und ab 1755 einen rechteckigen See mit geraden Ufern anlegen. 1760 begann Philippe de La Guêpière mit dem Bau eines barocken Lustschlosses, der allerdings nach 4 Jahren bereits angesichts der anderen Interessen der Herzogs eingestellt wurde.

Schloss Monrepos: Außenansicht von Norden

Herzog Friedrich I. (seit 1803 Kurfürst, seit 1806 König) beauftragte zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Baumeister Nikolaus Friedrich von Thouret mit einer Umgestaltung des Schlösschens im klassizistischen Stil und des Parks im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Dazu schuf dieser „natürliche“ Uferlinien und ließ im See künstliche Inseln aufschütteten, auf deren eine die Kapelle von Hohenheim versetzt und auf der anderen ein Amortempel errichtet wurde. 1804 wurde der Schlossbau in Angriff genommen, der im selben Jahr auf Wunsch Friedrichs den Namen Monrepos erhielt. Der König kam häufig mit einem kleinen Gefolge nach Monrepos, um sich zurückzuziehen und zu jagen.

De la Guêpière knüpfte mit seinem Bau an den Grundriss des Schlosses Vaux-le-Vicomte bei Melun an, vor allem, was die Situation des halbrund sich zum See vorstreckenden Rondellsaals mit seinen symmetrisch angeordneten Seitenflügeln betrifft. Die Nordseite zum Park springt entsprechend hufeisenförmig hinter die Seitenflügel zurück. In seinem baulichen Schmuck vermittelt das Gebäude nach außen einen Eindruck vom französisch geprägten Klassizismus der 1760er Jahre, während die Innenräume wie in Schloss Favorite die spätklassizistische Handschrift Thourets tragen.

Schlos Monrepos: Seeseite

Gegenüber dem Schloss ließ Herzog Carl Eugen einen Festinbau mit einem Theater errichten. Nachdem dann auch das Theater von Schloss Grafeneck auf der Schwäbischen Alb hierher versetzt wurde, verband man beide Gebäude durch einen Gang. So konnte man hier auch größere Festlichkeiten, etwa den Geburtstag der Königin im September, feierlich begehen. Als sich 1815 der Zar von Russland und der Kaiser von Österreich in Ludwigsburg trafen, wurde im Theater von Monrepos die Oper „Cortez“ aufgeführt, bei der sich die hintere Bühnenwand öffnete, um württembergische Soldaten das Schlachtengetümmel der Opernszene inszenieren zu lassen.

Nach dem Tod König Friedrichs 1816 erhielt Königin Charlotte Mathilde das Schloss Monrepos als Witwengut, brachte jedoch wohl nur wenig Zeit hier zu. Sie ließ das Festingebäude und das Theater abbrechen; deren Standort gegenüber dem Schloss an einer Erdaufschüttung noch erkennbar ist.

Schloss Monrepos: Eglosheimer See

König Wilhelm I. gab den Tierpark auf und nutzte die Domäne, die beide von Anfang an zum Schloss gehörten, vor allem zur Schaf- und Viehzucht. Er ließ das Schloss und das Gut nach dem Tod der Königin Charlotte Mathilde für die Hofdomänenkammer ankaufen (1829) und benannte es kurze Zeit später in „Seegut“ um. Das Schloss wurde zur Besichtigung freigegeben. König Karl ließ kurz nach seinem Regierungsantritt die Domäne wieder „Monrepos“ nennen.

Seit 1870 war die Domäne Monrepos verpachtet, 1890 richtete man eine öffentliche Wirtschaft ein. Nach und nach entwickelte sich Monrepos zum Naherholungsgebiet für den Raum Ludwigsburg. Im Zweiten Weltkrieg erhielt die Kapelle auf der Insel einen Bombentreffer.

In unmittelbarer Nähe des Sees wurde in den Jahren 1967 bis 1969 das Schlosshotel Monrepos gebaut und 1975 erweitert. Die Hofkammer des Hauses Württemberg verlegte 1981 das Hofkameralamt Stuttgart und die Weinkellerei in ein neu errichtetes Gebäude; im Jahr 2003 wurde das Hofkameralamt in den Geschäftsbereich Liegenschaften in Ostfildern-Scharnhausen integriert. Auf einer Teilfläche der ehemaligen Domäne entstand der 1993 in Betrieb genommene Golfplatz mit neun Loch, später auf heute 18 Loch erweitert. Daneben entstand auch ein öffentlicher 6-Loch-Golfplatz. Zwei ehemalige Getreidespeicher der Domäne wurden zu Bürogebäuden umgebaut. Anfang der 1990er Jahre betrieb die Hofkammer des Hauses Württemberg im Rahmen des „Parkpflegewerks Monrepos“ eine originalgetreue Rekonstruktion des englischen Gartens aus der Zeit des Königs Friedrich, welche freilich aus Gründen des Naturschutzes nicht vollständig durchgeführt werden konnte. Nach den alten Plänen wurden die Alleen um den See neu angelegt.

Heute dient der Seegarten als Naherholungsgebiet für den Großraum Ludwigsburg, während das Schloss selbst zwar vermietet wird, aber nicht besichtigt werden kann.

Schloss Monrepos: Eingangsbereich mit klassizistischer Säulenarchitektur
Eingangsbereich mit klassizistischer Säulenarchitektur

Schloss Monrepos: Löwe
Löwe von der Auffahrt

    Textgrundlage (überarbeitet): Wikipedia. Dort auch LIteraturnachweise

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