Aus
Armenbibel, Ende 14. Jahrhundert
Vor 1806
im Bestand der Klosterbibliothek Wiblingen
Heute
Württembergische Landesbibliothek Stuttgart
Cod. theol. et phil. 2° 279, fol. 8r
Das älteste Ausstellungsstück stammt aus dem
14. Jahrhundert und verblüfft durch seine modern anmutende
Bildsprache, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Diese
sogenannte Armenbibel (Biblia pauperum) erzählt in
einprägsamen Bildern vom Leben, Leid und Wirken Christi
und stellt ihnen Szenen aus dem Alten Testament gegenüber.
Dieses Exemplar aus der Klosterbibliothek Wiblingen zählt
zu den ältesten Armenbibeln, von denen heute noch
rund achtzig Handschriften erhalten sind.
Mit Federzeichnungen auf Pergament schuf der süddeutsche
oder österreichische Schreiber eine beeindruckende
Bilderhandschrift: Man nimmt an, dass sie in Klöstern
der Unterweisung von Novizen und Scholaren sowie der Seelsorge
diente. In kreisrunden Medaillons sind Darstellungen aus
dem Neuen Testament zu sehen, die durch zwei Szenen aus
dem Alten Testament rechts und links des Medaillons erläutert
werden.
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