Von der Nachkriegzeit bis zur Gegenwart
Stromwirtschaft unter französischer Besatzungspolitik

Die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz vom 2. August 1945 zogen nach sich, dass Deutschland völlig demilitarisiert wurde und nur noch "Landwirtschaft und Friedensindustrie für den inneren Bedarf (Verbrauch)"betreiben durfte. Die französische Militärregierung übernahm die Lenkung der gesamten Wirtschaft in ihrer Zone. Leitprodukte wie Kohle, Stahl, Eisen, Holz oder Leder durften nur noch ausschließlich nach Frankreich exportiert werden. Die Franzosen waren nur an den eigenen Bedürfnissen nach Wiederaufbau und Entschädigung ausgerichtet und nahmen deshalb keine Rücksicht auf die Menschen in den Besatzungszonen. Nach zahlreichen Demontagen und Requisitionen nach Frankreich war 1947 ein Zustand entstanden, der fast koloniale Züge trug und die wirtschaftliche und soziale Situation der Menschen in der französischen Zone ernsthaft bedrohte. Ein besonderer Stellenwert kam auch der Energiewirtschaft zu. Die Militärregierung stellte den Sektoren nur sehr knapp bemessene Globalkontingente an Strom zur Verfügung, die ständig durch verschiedene Faktoren gefährdet waren. Besonders nachteilig wirkte sich die Abhängigkeit der Laufwasserkraftwerke von der Wasserführung des Rheins ab. Durch die auftretenden Versorgungsengpässe kam es zu häufigen Stromabschaltungen, die sowohl die gewerbliche Produktion als auch den Privatverbraucher empfindlich trafen. Um diesem Strommangel zu begegnen, wurde die Industrie in drei Gruppen eingeteilt und jede Gruppe bekam in der dritten Woche keinen Strom geliefert. Vom 21. November bis zum 12. Dezember 1949 wurde der Strom zum letzten Mal abgeschaltet. Auch die Zivilbevölkerung wurde einschränkt. Ihr war es ab dem 13. Dezember 1945 verboten, elektrische Energie zur Heißwasserzubereitung oder Raumheizung zu verwenden.

Die Energiewirtschaft konnte erst wieder zur Normalität übergehen, als alle Stromeinschränkungen am 25. Februar 1952 aufgehoben wurden.