Modernisierung und Ausbau der Beteiligungen

In den 50er Jahren investierte die KWR neben dem Projekt "Neu-Rheinfelden" in umfangreiche Reparaturen, Umbauten, Erweiterungen und Modernisierung, da die Renovationen der im Krieg entstandenen Schäden zurückgestellt worden waren. So wurde das 1939 übernommene Netz im Markgräfler Land neu aufgebaut und die Ortsnetze 1956 von 110 kV auf 220/380 kV umgestellt. Die Erhöhung der Transportspannung auf 110 kV lief parallel dazu, war aber erst 1973 abgeschlossen. Der Ausbau des Mittelspannungsnetzes von 6,8 V auf 20 kV wurde ein Jahr später beendet. Weiterhin erweiterte oder errichtete man von 1953 bis 1956 über 100 Trafostationen. Nach der Übernahme der "Genossenschaft Waldelektra" 1956, stand eine neue Aufgabe an, die Erneuerung der Elektrizitätsversorgung auf dem Hotzenwald, der zu dieser Zeit wirtschaftliches Notstandsgebiet war. Die Arbeiten dazu waren erst 1964 beendet.

Der Strombedarf stieg in den Wirtschaftswunderjahren extrem an. Eine Ursache war die Anschaffung neuer, modernerer Elektrogeräte in den privaten Haushalten. Inzwischen war das Projekt "Neu – Rheinfelden" gescheitert und aufgegeben. Für das zurückgelegte Geld ließ die KWR stattdessen das Rheinfelder Werk renovieren und sanieren. Weitere Gelder aus diesem geplanten Projekt flossen in die Verteilungsanlagen, um eine optimale Versorgung des Absatzgebietes zu gewährleisten. 1959 begann für die KWR der Eintritt in das Atomzeitalter. Das Unternehmen beteiligte sich an der Finanzierung der "Kernreaktor- Finanzierungsgesellschaft mbH" in Frankfurt  und an der "Europäischen Gesellschaft für die chemische Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe", in Mol/Belgien. Im Jahr darauf entschied es sich zur Mitarbeit an der "Kernkraft Baden-Württemberg Planungsgesellschaft mbH", Stuttgart. Folge dieses Engagements war 1964 eine Beteiligung am KKW Obrigheim mit 3 % am Stammkapital von 100 Mio. Zusätzlich erhöhte KWR aber auch seine Aktivitäten in der Nutzung der Wasserkraft. Neben den schon bestehenden Beteiligungen am KW Ryburg-Schwörstadt (13 %) und am Schluchseewerk (7,5 %) erwarb sie einen 12,5 % igen Anteil am Grundkapital von 50 Mio. DM der Rheinkraftwerk Säckingen AG.. Am Stammkapital von 1,5 Mio. DM der Energieversorgung Oberes Wiesental, die ab 1. Januar 1988 die Geschäfte der Todtnauer Stadtwerke übernahm, besitzt die KWR 24%.

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