Die Auswirkungen des Krieges
 
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges brachte dieselben Beeinträchtigungen des normalen Geschäftsbetriebes mit sich, wie schon 1914 beobachtet. Da wichtiges Fachpersonal zum Wehrdienst rekrutiert wurde, galt der Personalbestand als "aufs äußerste beschränkt " ...und die Betriebsführung wurde wieder schwierig". Zudem wurde 1939 weiteres Personal benötigt um die Bunker und Artilleriestellungen entlang der französischen Grenze im Markgräflerland mit Strom zu versorgen.

Im Frühjahr 1940 wurden bereits viele Dörfer der Gegend beschossen und die Ortsnetze stark beschädigt. Die Freileitungskolonnen waren deshalb im Dauereinsatz, um die beschädigten Netzteile wenigstens notdürftig reparieren zu können. Ab Mitte Juli war die Stromversorgung der Bevölkerung und der Industrie dann jedoch wieder einigermaßen gesichert. Dennoch gab es Beeinträchtigungen durch schlechtes oder gar fehlendes Material.

Als im August 1939 zwei Turbinen im Rheinfelder Werk ersetzt werden mussten , fehlten die nötigen Baustoffe für die entsprechenden Kammern. Dies änderte sich erst, als die KWR als "kriegswichtig" und "geschützter Betrieb" eingestuft wurde.

Nachfrageausfälle gab es, da aus strategischen Gründen wichtige Firmen im Markgräflerland ihren Betrieb einstellen mussten. Auch die Aluminium-Industrie in Rheinfelden hatte ihr Produktionsprogramm 1939 um mehr als die Hälfte einzuschränken, da wichtige Rohstoffe für Rüstungszwecke abgezweigt wurden. Die Stromabgabe der KWR stieg jedoch dessen unbeschadet von 1939 bis 1944 um ca. 39 Mio. KWh an. Gewinn und Dividende hielten sich bis 1944 nahezu konstant.

1939 wurde, von oben verordnet, eine neue Tarifordnung eingeführt, die z.B. für den Privatverbraucher den Strom erheblich billiger machte. Die erhoffte Steigerung des Stromverbrauchs blieb allerdings aus. Durch zunehmende Schäden an den Leitungsnetzen ergab sich die Notwendigkeit der Umverteilung der Strommengen. Industriebetriebe, die nicht für die Rüstung arbeiteten, mussten ihren Stromverbrauch um 10 % drosseln.

Die Kraftwerke Rheinfelden und Wyhlen blieben von Kriegszerstörung  verschont. Am 1. April 1944 wäre die Ruhe allerdings beinahe zu Ende gewesen, als ein alliierter Angriff auf Schaffhausen geflogen wurde. Es wurde vermutet, dass der Anflug Rheinfelden gegolten habe und nur der dortige Wasserfall auf Grund eines Navigationsfehlers mit dem Stauwehr des Kraftwerkes Rheinfelden verwechselt wurde.

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