Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Ein einzigartiges Denkmal des Industriezeitalters

Als „Ikone der Industriekultur" wird sie gelegentlich beschrieben, ebenso als „Kathedrale der Arbeit": die Völklinger Hütte.

1986 stillgesetzt, erhob die UNESCO die Völklinger Hütte 1994 als erstes Industriedenkmal aus der Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie in die Liste der Welterbestätten der Menschheit.

Eine derartige Auszeichnung für ein stillgelegtes Eisenwerk neben Kathedralen, Burgen und Schlössern? Eben diese Baudenkmäler sind heute Synonym für vergangene prachtvolle Epochen, romanische und gothische Kathedralen, ebenso wie barocke Kirchen und Schlösser. Das Völklinger Eisenwerk steht in genau dieser Tradition und ist als Denkmal der Industriegeschichte, Symbol einer zu Ende gehenden Epoche, die durch das Element Eisen und seine revolutionären technischen Möglichkeiten geprägt wurde. Sie ist ebenso industrielles Denkmal für die wirtschaftliche Prosperität Deutschlands und Europas, die durch die Montanindustrie insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg geprägt wurde. Im Kontext der nach dem zweiten Weltkrieg gegründeten Montanunion ist sie weithin sichtbares Symbol für den wirtschaftlichen Nukleus des heutigen Europas und seiner politischen Entwicklung.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte steht erst am Anfang seiner „Karriere als Denkmal", ebenso wie die allmählich einsetzende bewusste Wahrnehmung des industriellen Zeitalters in der jüngsten Geschichte der Menschheit.

1881 von Herrmann Röchling erworben, entwickelte sich die Völklinger Hütte schnell zu einem der innovativsten und produktivsten Eisen- und Stahlwerke in Europa. Die Innovationsfreudigkeit der Unternehmerfamilie Röchling(sie hält bis heute die meisten Patente für die Eisen- und Stahlproduktion) spiegelt sich auch heute noch in den stillgelegten Anlagen der Völklinger Hütte wieder. Die riesigen Maschinen und Anlagen auf über 600.000m2 ziehen die Besucher unwillkürlich in ihren Bann und assoziieren oftmals Vergleiche mit Fritz Längs „Metropolis".

Die Gebläsehalle mit ihren über 6.000m2 Fläche ist heute aufregender Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konzerte und Kongresse. Durch die beeindruckende Kulisse der dinosaurierhaften Gebläsemaschinen verleiht die Gebläsehalle all diesen Veranstaltungen eine einzigartige Atmosphäre.

Die Möllerhalle, ehemals Zwischenlager für die angelieferten Rohstoffe beherbergt in ihrem Untergeschoss ein ausgeklügeltes Abfüll- und Verladesystem. In dieser technisch beeindruckenden Anlage hat das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Ausstellung „Eisen-Fer" inszeniert, die ab 17. März 2002 wieder dort zu sehen sein wird.

Die Kokerei, mit Ihren riesigen Koksstampfmaschinen, produzierte direkt vor Ort den Koks für die Hochöfen; seit der Stillegung der Hütte gilt sie als einer der idyllischen und beschaulichen Orte im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Die Sanierung des Weltkulturerbes schreitet dank der finanziellen Unterstützung des Saarlandes, der Bundesrepublik Deutschland, der Europäischen Union und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz nun deutlich voran.

Mit der Saison 2001 konnten wir die Gichtbühne in 30 Metern Höhe und Hochofen VI den Besuchern wieder zugänglich machen. Unsere Gäste haben den atemberaubenden Blick von der Gichtbühne auf Völklingen und die kompakteste Industriekulturregion Europas mit großer Begeisterung angenommen.Mit großem Elan treiben wir in den Wintermonaten die in 2001 begonnenen Baumaßnahmen voran. Mit der Sinteranlage und der dazugehörenden Trafostation entwickeln wir eine neue Eingangsplattform in das Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Die Besucherbrücke entlang der riesigen Luftleitungen über die Rathausstraße erschließt die Gebläsehalle auf völlig neuen Wegen. Mit der Eingangshalle "Schraubenverdichter", entwickeln wir zudem ein neues Entree für Veranstaltungen in der Gebläsehalle.

Die Sanierungsarbeiten an der Gichtbühne und der Möllerhalle schreiten weiter voran und bilden die beiden großen Schwerpunkte in der Denkmalsanierung. In zehn großen Baustellen wurden im Jahr 2001 über 12 Mio. DM Sanierungsmittel investiert.

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