Hauptminerale
der Gänge sind Quarz, Baryt und Fluorit. Die häufigsten Sulfiderze
sind Bleiglanz und Fahlerz, örtlich kann auch reichlich Zinkblende
auftreten. Silber ist in den Sulfiderzen im Mittel in einer Konzentration
von 0,1 % enthalten. Weitere wirtschaftliche wichtige Metalle
waren Eisen, Mangan, Blei, Kupfer, Antimon, Kobalt, Wismut und
Uran.
Der Schwarzwälder Bergbau besitzt eine sehr lange Tradition. Die
frühesten Zeugnisse eines auf Eisen und Buntmetalle ausgerichteten,
systematischen Metallerzbergbaus in Südwestdeutschland stammen
aus der keltischen Zeit vor rund 2600 bis 2400 Jahren. Die Römer
betrieben im 1.-3. Jahrhundert Blei-, Silber- und Eisenerzbergbau.
Die Alemannen des 4.-5. Jahrhunderts n. Chr. haben wahrscheinlich
nur bescheidene Eisenerzgewinnung betrieben.
Die größte Blüte hat der Schwarzwälder Bergbau im Mittelalter
zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert erlebt. Besonders gesuchte
Metalle waren Silber und Blei. Zahlreiche Indizien weisen daraufhin,
dass der Bergbau in dieser Zeit von sehr großer Bedeutung war.
Auch das 16. Jahrhundert brachte für einige Bergbaureviere noch
einmal einen beachtlichen Aufschwung, was vor allem auf die inzwischen
verbesserte Technologie und auf angepasste Bergrechtsregelungen
zurückzuführen ist. Mit weiterentwickelten Wasserhebemaschinen
und leistungsfähigeren Fördereinrichtungen konnte man nun in größere
Teufenbereiche vordringen. Der Dreißigjährige Krieg und die darauf
folgenden Zeiten der Erbfolgekriege haben dann im Bereich des
Schwarzwaldes zu einem etwa 100-jährigen Stillstand aller Bergbauaktivität
geführt.
Erst im 18. Jahrhundert waren wieder zahlreiche Gruben in Betrieb.
Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte der Bergbau auf Schwer- und
Flussspat Bedeutung. Die seit über 150 Jahren betriebene Grube
Clara bei Oberwolfach ist als wichtigste deutsche Fluss- und Schwerspatgrube
anzusehen. Nach Jahren des preisbedingten Rückgangs des Spatbergbaus
in Deutschland zeichnet sich gegenwärtig eine Stabilisierung ab.
Neue Erkundungsprogramme sind in Vorbereitung.
Die aktuelle Phase der Montangeschichte im Schwarzwald ist auch
durch das starke öffentliche Interesse am Bergbau und den abgebauten
Rohstoffen gekennzeichnet. Die insgesamt 13 für die Öffentlichkeit
zugänglichen Bergwerke im Schwarzwald, die jährlich über 120 000
Gäste begrüßen können, entwickeln sich aufgrund des anhaltenden
starken Publikumsinteresses sehr positiv.
Das vorliegende Buch stellt keine wissenschaftliche Spezialabhandlung
für Geologen, Bergleute oder Historiker dar - auch wenn es dem
Kreis der Fachleute eine Übersicht und manch neue Information
bietet. Es richtet sich vielmehr an alle, die an den Grundzügen
der Lagerstättengeologie und Geschichte des Bergbaus interessiert
sind und nach Befahrung eines für die Öffentlichkeit zugänglichen
Bergwerks mehr über die natürlichen und geschichtlichen Hintergründe
wissen wollen.
LGRB-Nachrichten
18/04
Erhältlich
beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg
(email)
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