Schloss Schwetzingen

Winter in Schwetzingen
25. November 2011 – 11. Februar 2012

 

Am 25.11. beginnt das Barockfestival WINTER IN SCHWETZINGEN mit der Deutschen Erstaufführung „Marco Attilio Regolo“ von Alessandro Scarlatti (1660 – 1725), einem der bedeutendsten Vertreter der neapolitanischen Barockoper.
Auch unter der Intendanz von Holger Schultze wird das Barockfestival fortgeführt, allerdings mit einer neuen programmatischen Ausrichtung und unter einer neuen künstlerischen Leitung: Operndirektor Heribert Germeshausen und der international tätige Barockspezialist Rubén Dubrovsky verfolgen drei neue inhaltliche Schienen:

1.) Im Musiktheater wird der Schwerpunkt auf Komponisten der Neapolitanischen Schule liegen – der Begriff steht für eine Komponistengruppe, die ab 1650 für etwa 100 Jahre die Geschichte der Oper maßgeblich bestimmt hat und zu deren herausragenden Vertretern Alessandro Scarlatti, Nicola Porpora, Leonardo Vinci, Giovanni Battista Pergolesi und Niccolò Jommelli zählen. Die „Scuola musicale napoletana“ ist eine der innovativsten und zukunftsweisendsten Perioden der Barockoper, deren Meisterwerke immer noch einer Wiederentdeckung für die Operbühne harren.
Die sie prägenden Komponisten finden sich auch in dem dieses Jahr besonders vielfältigen Konzertrepertoire wieder, etwa im Eröffnungskonzert mit dem international renommierten Counter- Tenor Franco Fagioli, dessen Programm auch die historisch gesehen letzten bedeutenden Komponisten umfasst, die noch für Kastraten komponiert haben – Wolfgang Amadeus Mozart und Gioacchino Rossini – oder im Konzert der Grammy-Preisträgerin Deborah York.

2.) Der gebürtige Argentinier Rubén Dubrovsky widmet sich mit seinem Ensemble, dem Bach Consort Wien, den kaum erforschten, hochinteressanten Bezügen zwischen südamerikanischer Volksmusik und europäischer Barockmusik. „Die argentinische Volksmusik wurzelt direkt in der Barockzeit und hat sich seit Jahrhunderten, seit der Barockzeit nicht verändert. Sie ist daher eine unschätzbare Quelle für die historische Aufführungspraxis, für das Verständnis von Tänzen, die prägend für die instrumentale höfische Barockmusik wurden, wie Sarabande und Chaconne. Die Rhythmen dieser Tänze sind in Südamerika entstanden, durch die Mischung der Musik, der spanischen Eroberer, der Indios und der afrikanischen Sklaven, die nach Südamerika gebracht wurden. Diese Musik kam dann mit den Schiffen nach Europa zurück und hat von Spanien aus auf ganz Europa gestrahlt, bis nach Sachsen zu Johann Sebastian Bach.“ (Dubrovsky)

3.) Das kompositorische Schaffen Johann Sebastian Bachs bildet einen weiteren Schwerpunkt im Konzertbereich: So besteht etwa die höchst seltene Möglichkeit, alle Sonaten für Violine Solo von Johann Sebastian Bach an einem Abend zu hören, interpretiert von der Stargeigerin Isabelle Faust, die für ihre Gesamteinspielung dieser Werke den höchst begehrten „Diapason d’or de l’année 2010“ erhielt.

Bei den Interpreten zeigt sich die Handschrift in der Versammlung hochkarätiger Künstler: Neben Franco Fagioli, Deborah York und Isabelle Faust sind als Gäste Stella Doufexis, Daniel Johannsen sowie die Countertenöre Terry Wey, der aus dem Young Singers Project der Salzburger Festspiele hervorging und Antonio Giovannini, der unter anderem mit Riccardo Muti in Salzburg und Rom gearbeitet hat, zu erleben.

Im Internet:
www.winter-in-schwetzingen.de
www.theaterheidelberg.de

Text: Theater Heidelberg

 

 

 

siehe auch:

 

zurück:

 
Hier könnte Ihre Werbung stehen

 

Hauptmenü | Kurpfalz | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat 2012