Schwartz
Porcelain
Hochschätzung für Schwarz - "Porzellan" aus Delft - Raum 204
Schwarz
sei, so in einem Utrechter Bericht aus dem Jahr 1682 über fernöstliche
Wunder, in Japan eine hochgeschätzte Farbe, die für den Hausrat
von "groote boornaeme persoonen" verwendet wird, eine "Herrenfarbe",
die "größte Hochschätzung" hervorrufe. Auch in Europa würdigte
man um 1700 den schwarzen Lack. Der Nachfrage nach exotisch anmutender
Ware und der Faszination für Schwarz sollten die schwarzgrundigen
Fayencen der Delfter Manufakturen in der Ausstellung entsprechen.
In Delft, das berühmt für seine Nachahmung ostasiatischer Porzellane
war, stellte man sich dieser technischen Herausforderung auch
aus wirtschaftlichen Gründen: Da die Delfter Manufakturen wegen
des zunehmend preiswerteren asiatischen Porzellans um 1700 vom
Niedergang bedroht waren, verband sich mit der kostenintensiven
Herstellung der Fayencen im Lackstil auch die Hoffnung auf eine
Verbesserung des Absatzes. Inspiriert durch asiatische mirror-black
und famille-noir Porzellane wurde die Herstellung einer schwarzen
Glasur, aus verschiedenen Techniken der bunt oder gelb-goldenen
Dekorierung, entwickelt. Besonders auffallend heute noch sind
die phantasievollen, fremdländisch wirkenden Chinoiserien aus
der Manufaktur De Metaale Pot: beispielsweise die eine Schriftrolle
tragende Gestalt mit ausladendem Hut, die das Dekor der Vasen
des fünfteiligen Vasensatzes, einer Leihgabe des Brüsseler Musées
royaux d'art et d'Histoire, darstellt.
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