Schloss Favorite - Sonderausstellungen


Schwartz Porcelain

Die Leidenschaft für Lack und ihre Wirkung auf das europäische Porzellan

Als wär's zum Trinken von Tee - Raum 206

Mit den asiatischen Porzellanen kam ein weiteres Produkt nach Europa, das schnell zur Modeerscheinung wurde: der Tee. Als Heißgetränk förderte er die Begeisterung für Porzellan, da es seine Materialqualitäten verdeutlichte. Tee ließ sich besonders gut aus dem für Temperaturen unempfindlichen Porzellan trinken, zum einen, da es das Getränk heiß hielt, zum anderen, da Porzellan selbst nicht warm wird und daher fingerschonend ist. Viele erlesenen Teegerätschaften, die noch heute die fürstlichen Sammlungen bereichern, waren jedoch nie für den Gebrauch, sondern vor allem zur Bewunderung gedacht. Als Schaugeräte zunächst von Liebhabern meist in ihren Kabinetten aufgestellt, gewinnt das Teeservice um 1700 zunehmend Bedeutung als unverzichtbares Element aristokratischer Selbstdarstellung und Repräsentation.

Mit der Präsentation in den Prunkräumen fürstlicher Interieurs geht die Veredlung der Gefäße mit erlesenen Materialien und anspruchsvollen Techniken sowie deren einheitliche Gestaltung nach den aktuellsten Ornamententwürfen einher. Ein besonderes Beispiel dafür ist das Teeservice aus Schloss Rosenborg in Kopenhagen. Das in der Werkstatt von Elias Adam gefertigte Teeservice mit Lackmalereien stellt ein Non plus Ultra der Bewunderung asiatischer Lackkunst und Teegepflogenheiten dar. Die schwarz goldenen Kostbarkeiten des Augsburger Goldschmiedes verdienen darüber hinaus besondere Aufmerksamkeit, weil diese Leihgabe aus Koppenhagen eines der frühesten Beispiele ist, in dem die uns heute vertraute Form des Teeservice mit einheitlichem, über alle Teile reichendem Dekor verwirklicht wurde. Besonders interessant scheint zudem der Vergleich dieses erlesenen Services mit einer Teebüchse aus der Sammlung der Markgräfin. Beide Objekte sind dekoriert mit einer farbigen, figuralen Szene auf schwarzem Grund, die wie von der gleichen Hand gemalt erscheint. Handelt es sich hier um ein und denselben, vielleicht Augsburger Lackkünstler?

   
   

im Detail:

Teemaschinen
Teekoppchen

weiter:

Sibylla Augusta's Leidenschaft für die
"aufrichtige Lack und Laßur Kunst" - Raum 205

siehe auch:

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