Schloss Favorite - Sonderausstellungen


 

Schwartz Porcelain

Die Leidenschaft für Lack und ihre Wirkung auf das europäische Porzellan

Schloss Favorite Rastatt 29. März bis 27. Juni 2004

Rundgang durch die Ausstellung "Schwartz Porcelain" in Schloss Favorite

Die Ausstellung wird im westlichen Flügel des zweiten Obergeschosses des Porzellanschlosses Favorite gezeigt. Sieben Räume sowie der verbindende L-förmige Gang sind Orte der Präsentation, die sich um den zentralen Raum mit den Objekten der Sammlung der Sibylla Augusta gruppieren. In einem Rundgang, thematisch gegliedert, kann man hier die Jahrhunderte währende Leidenschaft für Schwarz [das klingt komisch, eher nach Kleidung oder Leder...] mit ihren sehr unterschiedlichen Ausformungen und Modeerscheinungen nachempfinden.

"Eine gantz neue Arth von Porcellain" - Gang 218

Der Auftakt der Ausstellung bildet das Meißener "Schwartz Porcelain". In vier Vitrinen werden schwarzgrundige Meißener Steinzeuge ausgestellt, die erstmals auf der Ostermesse in Leipzig im Mai 1710 zum Verkauf angeboten wurden.

Ein Zitat der Leipziger Zeitung von 1710 verdeutlicht, warum dieses neuartige Produkt zu begeistern wusste. Man hat "dasselbst eine Art dieser rothen Gefäße, welche wie die schönste japanische Arbeith lacciret und mit Gold-, Silber- und Farben dergestalt mit Feuer aufgetragen sind, dass es weder durch heisses Wasser oder sonsten abgehet" ausgestellt, so der Bericht über die Messe. Die Oberflächenqualitäten und die gelungene Imitation von japanischem Urushi-Lacken waren es also, die das "Schwartz Porcelain" als technische Neuerung für den Zeitgenossen interessant machten.

Zwei ganz frühe Beispiele von "Schwartz Porcelain", ein Vasenpaar aus der Königlichen Kunstsammlung in Schweden, befinden sich in der Ausstellung, anhand derer man noch erkennen kann, dass die neue Glasur eine wahre technische Herausforderung darstellte. Die Oberfläche der Vasen ist übersäht von einer Menge kleiner Luftblasen, die beim Brennen der Glasur entstanden waren, da deren chemische Zusammensetzung noch nicht perfekt war. Als Geschenke des sächsischen Kurfürsten fanden die prächtigsten Beispiele der "gantz neue(n) Arth von Porcellain" ihren Weg in die fürstlichen Sammlungen der damaligen Zeit.

   
   

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Asien zwischen Illusion und Realität - Saal 217

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