Kurpfälzischer Adel

  

Die Grafen von Oberndorff

Alfred Graf von Oberndorff (1870 - 1963)
Alfred Graf von Oberndorff ist eine der Persönlichkeiten der gräflichen Familie, deren Tätigkeit die lokale Ebene mit Ereignissen des historischen Zeitgeschehens auf europäischer Ebene verknüpft. Als Diplomat war er unter anderem in Spanien, England, Norwegen und Bulgarien tätig, als Vertreter des Auswärtigen Amtes war er bei den Waffenstillstandsverhandlungen im November 1918 in Compiègne zugegen.
Am 9. Dezember 1870 in Edingen als Sohn des Karl Graf von Oberndorff, K. u. k. Kämmerer und Oberleutnant a. D., und der Therese Gräfin von Oberndorff geborene Freiin von Varicourt geboren, absolvierte er sein Studium an den juristischen Fakultäten in Heidelberg, Berlin, München und Freiburg i. Br., das er mit der Promotion in Heidelberg am 9. August 1892 abschloss. Die erste juristische Staatsprüfung hatte er bereits im Frühjahr 1892 abgelegt, die zweite folgte im Frühjahr 1895.
Nach einem Volontariat am Amtsgericht Heidelberg und mehrjähriger Tätigkeit an Gerichten in Heidelberg, Wiesloch und Pforzheim erhielt er im Dezember 1895 die Zulassung zum auswärtigen Dienst. Im Februar 1897 wurde er schließlich vereidigt bzw. zum auswärtigen Dienst verpflichtet.
Die erste Station seiner diplomatischen Laufbahn im Ausland war Kairo, wo er als Legationsrat tätig war. Im Anschluss folgten Beschäftigungen als Botschaftssekretär in Madrid, London, Brüssel und Wien. Die Ernennung zum kaiserlichen Gesandten führte ihn im Oktober 1911 an den königlich-norwegischen Hof.
Im Februar 1916 wurde er zum Gesandten am königlich-bulgarischen Hofe in Sofia ernannt.
Im Oktober 1918 verließ er Sofia mit den deutschen Truppen und dem letzten Transport der deutschen Kolonie. Zunächst war er nun aushilfsweise in der politischen Abteilung beschäftigt, dann in der Friedenskommission.
Am 11. November 1918 war Alfred Graf von Oberndorff als Vertreter des Auswärtigen Amtes an der Unterzeichnung des Waffenstillstandes im Eisenbahnwagen von Compiègne beteiligt.
Seine letzte Station als Diplomat war Warschau, wo er ab März 1920 als Geschäftsträger an der dortigen Botschaft beschäftigt war, eine Tätigkeit, von der er sich im Februar 1921 auf eigenen Antrag entbinden ließ. Mit der endgültigen Versetzung in den Ruhestand im Juli 1933 fand seine diplomatische Laufbahn ihr Ende.
Alfred Graf von Oberndorff verstarb am 16. März 1963 hoch betagt in Heidelberg. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Gräberfeld der Familie von Oberndorff in Neckarhausen.

Ausstellung im Oberndorff'schen Schloss Neckarhausen
Edingen-Neckarhausen
30.4. - 24.7.2005

 
© Text & Bilder: Gemeinde Edingen-Neckarhausen

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