Raritäten
im Unterholz"
Der Freiburger Regierungspräsident Dr. Sven von
Ungern-Sternberg hat die Verordnung über das
Naturschutzgebiet Buhrenboden" erlassen.
Das neue, rund 15 ha große Naturschutzgebiet
liegt auf der Hochfläche des Dinkelberges zwischen
den Ortschaften Niedereichsel und Unterminseln der
Stadt Rheinfelden. Es handelt sich um einen Buchenhochwald
als Teil eines größeren geschlossenen Waldgebietes,
der seine aus naturschutzfachlicher Sicht herausragende
Bedeutung dem Vorkommen des Lorbeer-Seidelbastes verdankt.
Nach dem Fachgutachten der Bezirksstelle für
Naturschutz- und Landschaftspflege Freiburg ist diese
immergrüne und auf lichte Waldstrukturen angewiesene
Strauchart mit submediterran-atlantischer Verbreitung
in der Bundesrepublik Deutschland äußerst
selten und beschränkt sich in Baden-Württemberg
aktuell auf nur noch zwei Vorkommen am Dinkelberg.
Im Gebiet sind außerdem zahlreiche weitere gefährdete
und schonungsbedürftige Pflanzenarten zu finden.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind die
zahlreichen Waldorchideenarten oder die Hirschzunge,
eine besondere Farnart.
Die genannten Bestände haben alle eines gemeinsam:
Sie bedürfen einer Waldstruktur mit hohem Belichtungsgrad,
um optimal zu gedeihen. Um diese speziellen Lebensräume
zu erhalten und zu entwickeln werden durch die Naturschutzverwaltung
entsprechende Maßnahmen in einem speziellen
Pflege- und Entwicklungsplan festgelegt. Diese werden
insbesondere darauf ausgerichtet sein, die Fichtenbestände
mit ihrer ausdunkelnden Wirkung zugunsten lichter
Laubbaumbestände zurückzudrängen sowie
die Standorte des Lorbeer-Seidelbastes durch vorsichtige
eingreifende Pflegemaßnahmen aufzulichten.
In
diesem Sinne ist das neue Naturschutzgebiet kein Schutzgebiet
der großen Formen und Eindrücke, sondern
vielmehr eine Besonderheit auf den zweiten Blick",
so Regierungspräsident Dr. von Ungern-Sternberg
bei der Unterzeichnung der Naturschutzverordnung.
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