Mannheim - Die Neueinrichtung des Schlosses

 

 

Ein Schloss erwacht aus seinem Dornröschenschlaf

Es begann alles damit, dass der Markgraf von Baden 1996 22 großformatige Wandteppiche aus seinem Besitz verkaufte. Das Land und seine Restauratoren erkannten schnell, dass es sich um alten Mannheimer Bestand handelte, der jahrzehntelang unentdeckt geblieben war. Durch sein Vorkaufsrecht sicherte sich das Land diesen Kulturschatz.
Die Frage war nur, wo diese einzigartigen und kulturgeschichtlich wertvollen Teppiche ausgestellt werden sollten. Hier gab es eigentlich nur eine einzige Antwort: An der Stelle, wo sie ursprünglich hingen - im Residenzschloss in Mannheim. Dort war jedoch zu dieser Zeit kein Platz. Als das Schloss nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs wieder aufgebaut worden war, waren nur das Treppenhaus und der Rittersaal wieder im alten Glanz erstrahlt, zwei Nebenräume links und rechts des Rittersaals wurden eben als Nebenräume mit in eine sehr sparsame Präsentation einbezogen. Der Rest war zuerst für die Bedürfnisse der Justizbehörden, dann der Universität hergerichtet.
In Zusammenarbeit mit der Universität gelang dem Konzert aus Hochbauamt, Schlösserverwaltung und Universität ein wahrhaft kühner Wurf, der dem Schloss seinen alten Glanz zurückgibt: Die Universität gab Räume in der Bel Etage frei, zog dafür in das nach alten Vorlagen wieder hergestellte Dachgeschoss ein, und die Raumfolge links und rechts des Rittersaals wurde wieder im alten Bestand der kurfürstlichen und badischen Zeit rekonstruiert.
Nach dem Krieg eingezogene Mauern und Zwischendecken wurden entfernt, wo ein Treppenhaus war, entstand der alte Raum, Flure wurden rückgebaut, so dass die alte Enfilade aus 4 Räumen im Kaiserappartement und 3 Räumen im Appartement der Großherzogin Stéphanie wieder erstehen konnte.
Da die ursprüngliche Ausstattung der kurfürstlichen Zeit mit dem Wegzug Carl Theodors nach München verbracht worden war, orientierten sich die Restauratoren unter Leitung von Oberkonservator Dr. Wolfgang Wiese an der Neuausstattung des Schlosses in der badischen Zeit, als Mannheim neben Karlsruhe offizielle Nebenresidenz und Residenz der Großherzoginwitwe Stéphanie war.

 

aktuell:

Die Aufhängung der Tapisserien

Die Räume:

Enfilade
Restaurierung
Tapisserien
Möblierung
Ausstattung

Texte:

 

siehe auch:

Rückblick

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