Neuerwerbungen 2012
Das einstige Residenzschloss Mannheim ist um kostbare
Exponate reicher. Die Staatlichen
Schlösser und Gärten konnten gemeinsam mit der
Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg vier
bedeutende Neuerwerbungen, Stücke, die einst zur Umgebung
der Kurfürsten von der Pfalz und der badische Großherzöge
gehörten, präsentieren. Das weitläufige
Barockschloss Mannheim, seit dem Jahr 2007 nach aufwendiger
Sanierung
wieder zugänglich,
hat immer wieder von Schenkungen und Sponsoring profitiert.
Andreas Falz, Stellvertretender Geschäftsführer
der Staatlichen Schlösser und Gärten, sagte bei
der Übergabe der bedeutenden Neuerwerbungen: „Immer
wieder spüren wir an der starken Unterstützung,
wie sehr das Mannheimer Schloss bis heute das historische
Herz der Stadt ist.“
Ein kostbares Besteck aus dem Jahr 1747 wird künftig
neu im Schloss zu sehen sein. Messer und Gabel mit feinen
Silbereinlegearbeiten tragen das Monogramm der Kurfürstin
Elisabeth Auguste „EA“ mit dem Kurhut darüber. „Es
stammt aus dem persönlichen Besitz der Kurfürstin
und stellt eine Sensation dar“, so Dr. Gabriele Kleiber,
die für das Schloss zuständige Konservatorin
der Staatlichen Schlösser und Gärten. Bislang
sei nur ein Bestecksatz mit den Initialen des Ehemanns
der Kurfürstin, Carl Theodor, bekannt gewesen. Ein
weiteres außergewöhnliches Stück ist eine
Siegeldose aus vergoldetem Messing mit den Initialen des
Kurfürsten. Absolute Raritäten sind zwei Porzellanplastiken
aus der Frankenthaler Manufaktur. Für eine der beiden,
eine detailreiche „Schlittenfahrt“, lässt
sich sogar der Nachweis in den Inventaren des Mannheimer
Schlosses finden. Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt
eine Porträtbüste des Großherzogs Karl
von Baden (1786-1818). Er lebte mit seiner Gattin Stéphanie
de Beauharnais (1789-1860), einer Adoptivtochter Napoleons,
zwischen 1806 und 1811 im Mannheimer Schloss.
Die Neuerwerbungen werden die museale Ausstattung des
Schlosses vervollständigen. Schloss Mannheim bietet
seit dem Jahr 2007 und der Wiedereinrichtung des Museumsbereichs
im Mitteltrakt wieder einen lebendigen Blick in seine Geschichte
als Residenz. Hier können die Besucherinnen und Besucher
in einer Dauerausstellung „Kunst und Kultur am Mannheimer
Hof “ erleben. Ausgewählte Stücke aus den
historischen Sammlungen des Kurfürsten Carl Theodor
sind hier zu sehen, etwa aus dem Naturalienkabinett, der
Gemäldegalerie oder der Hofbibliothek. Zu den Höhepunkten
gehören kostbare Porzellane der Frankenthaler Manufaktur.
In der Beletage des Schlosses wurden die kurfürstlichen
Raumfluchten mit ihrer originalen Ausstattung nachempfunden.
Prunkstücke im „Kaiserlichen Appartement“ auf
der linken Seite sind die französischen Tapisserien.
Die große zusammengehörige Serie aus dem 18.
Jahrhundert konnte mit der Unterstützung eines Mannheimer
Mäzens erworben werden. Die Räume auf der rechten
Seite des Rittersaals bewohnte Großherzogin Stéphanie
von Baden. Sie sind im prächtigen Empirestil vom Anfang
des 19. Jahrhunderts ausgestattet. Schloss und seine Sammlungen
treffen auf viel Resonanz: An die 100.000 Besucherinnnen
und Besucher wollten im Jahr 2011 Kunst und Kultur des
berühmten Mannheimer Hofes kennen lernen.
Der Ankauf der neuen Ausstellungsstücke wurde ermöglicht
durch die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg.
Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg unterstützt
die Staatlichen Schlösser und Gärten seit vielen
Jahren. Ohne Lotteriemittel wäre das Land Baden-Württemberg
ein ganzes Stück ärmer. Im vergangenen Jahr flossen
131 Mio. Euro in den Wettmittelfonds des Landes zur Unterstützung
von Sport, Kultur, Denkmalpflege und dem Sozialbereich.
Der Denkmalschutz erhält davon 23,5 Mio. Euro. Und
auch aus den Mitteln der Glücksspirale wird der Denkmalschutz
gefördert. Im vergangenen Jahr standen über die
Deutsche Stiftung Denkmalschutz rund 3 Mio. Euro zur Verfügung.
Große Wirkung zeigen die nicht abgeholten Gewinne
der Glücksspirale, die seit 1993 den Projekten der
Staatlichen Schlösser und Gärten zu Gute kommen.
Insgesamt belaufen sich diese Beträge seit dem Jahr
1993 auf rund 6,2 Millionen Euro und tragen so Jahr für
Jahr zur Verschönerung der reichen Kulturlandschaft
in Baden-Württemberg bei.
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