Mannheim in zweiten Weltkrieg

In dem Band aus der Reihe der Bildbände zur Mannheimer Stadtgeschichte versucht das Autorenteam unter der Leitung von Jörg Schadt und Michael Caroli aus dem Mannheimer Stadtarchiv, die Wirklichkeit des Kriegsalltags in der Stadt zwischen 1940 und 1945 nachzuzeichnen. Bilder, Fotos, Zeichnungen und Karten ermöglichen ein sehr detailliertes Bild über diese Jahre zwischen der Einquartierung von Truppen zu Beginn des Frankreichfeldzugs und der Einnahme Mannheims durch die amerikanischen Truppen Ende März 1945. In ausgezeichnetem Bildmaterial werden nicht nur die Bombenschäden dokumentiert, sondern auch die Reaktionen und Verhaltensweisen der Bevölkerung deutlich. Siegparolen, Durchhalteparolen, Hilferufe, Nachrichten an Überlebende sprechen ein deutliches Bild, das kaum des erklärenden Kommentars bedarf.

Der Band zeichnet in 14 Kapiteln das Leben im Krieg nach, von den Vorbereitungen im Luftschutzbau über den Luftkrieg und das Leben in den Ruinen bis zu den Bedingungen zu Kriegsende, zeigt aber in einem ausführlichen Kapitel auch die Leiden der Verfolgten und Entrechteten, der Oppositionellen und der Juden, wie auch die zu Wort kommen, die den Krieg an der Front erlebt haben. Ein Schlußkapitel mit der Überschrift „Vergangenheit, die nicht vergeht" befaßt sich mit der Bewältigung der nationalsozialistischen Zeit, mit den Denkmälern, die Zeugnis ablegen von der Erinnerungsfähigkeit der nachfolgenden Generationen - so oder so, ob man nun „weiß", wer Georg Leichleiter war, oder ob man es nicht mehr weiß.

Der Band gab während seiner Entstehung vielfachen Anlaß, die Bestände des Stadtarchivs gerade aus dieser Zeit aus privaten Nachlässen und Sammlungen zu vermehren. Er ist insgesamt geeignet, ein gut recherchiertes und gründliches Bild von dieser Zeit entstehen zu lassen.

Jörg Schadt, Michael Caroli (Hg.): Mannheim im Zweiten Weltkrieg. 1939 - 1945. Mit Beiträgen von Barbara Becker u.a. (Bildbände zur Stadtgeschichte Mannheims) Mannheim: Edition Quadrat, 1993


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