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Themenjahr 2017 "Über Kreuz"

Thema des Jahres bei den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg 2017, in dem Jahr, in dem an das 500. Jubiläum von Martin Luthers Thesenanschlag als Startpunkt der Reformation erinnert wird, ist "ÜBER KREUZ. Reformation und Gegenreformation in Schlössern und Klöstern“. Im Zentrum stehen die Schlösser von Heidelberg und Weikersheim, Kloster Maulbronn sowie, als bedeutende Schauplätze der Gegenreformation, die Klöster Oberschwabens und die barocken Schlösser der Residenz Rastatt.

Schloss HeidelbergMit dabei sind insgesamt 14 Schlösser, Klöster und Burgen des Landes. Das Programm ist vielseitig und bietet Festlichkeiten, Führungen, Ausstellungen und Vorträge. Schloss Heidelberg etwa war die Residenz der pfälzischen Kurfürsten, die sich früh der Reformation anschlossen. Sonderführungen erzählen von tragischen Ereignissen, die sich hier im Zeichen von Macht und Glauben abgespielt haben. Im Kloster Maulbronn, heute UNESCO-Weltkulturerbe, siedelte der württembergische Herzog nach der Reformation eine Klosterschule an – eine Tradition, die bis heute erhalten blieb. Für die Kleinen gibt es hier eine Playmobilausstellung zum Thema. Für die großen Besucherinnen und Besucher wird unter anderem eine Weinprobe mit „Martin und Käthe Luther“ angeboten.

Lebendige Begegnung mit Geschichte im internet
Wie lebten die Menschen in der damaligen Zeit? Wer waren die Hauptakteure im Südwesten? Das Internetportal liefert viel Wissen zum Hintergrund der Zeit, spannend aufbereitet und gut verständlich. „Wir bringen mit der Vielfalt der Themen auf <leer>www.ueber-kreuz2017.de die enge Verbindung zwischen der großen Geschichte und den Menschen und Schauplätzen in den Monumenten in Baden-Württemberg ins Bewusstsein“, erläutert Frank Krawczyk, der Leiter des Bereichs Kommunikation und Marketing bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. Monatlich wachsen die Rubriken des Portals: „Denkanstöße“ etwa lädt mit Zitaten zum Nachdenken ein – und zugleich kann der Spruch, grafisch ansprechend gestaltet, als Bildschirmhintergrund geladen werden. Jeden Monat regt ein Rezept mit langer Tradition die kulinarische Fantasie an, von der Brotsuppe bis zu den „Nonnenfürzle“. Ebenfalls monatlich bietet ein Gewinnspiel die Chance zum Mitspielen: Die Gewinne reichen von der Schlosscard bis zum Schlösser-und-Gärten-Liegestuhl. „Wir haben die Seiten so angelegt, dass es sich lohnt, regelmäßig vorbeizuschauen“, erläutert Frank Krawczyk.

Kloster MaulbronnHerren und Knechte, Alltag und Fest
Vier große Themenbereiche bietet das Portal, jeweils mit einer aussagekräftigen Zeichnung nach historischem Vorbild geschmückt: „Mühsal und Müßiggang“ erzählt vom „Alltag von Herren und Knechten“. Die Fokussierung auf die bekannten Herrscher aufzuheben sei eines der Anliegen gewesen. „Wir wollen, dass die Zeit der Reformation und Gegenreformation auch im Leben normaler Menschen erkennbar wird“, sagt Frank Krawczyk. Klickt man auf die ansprechenden Symbole, öffnet sich eine ganze Welt des Wissens.

Klosterkirche AlpirsbachEs geht etwa um das Leben und Arbeiten der Mönche und der Laienbrüder. Die Rubrik „Von Tag zu Tag“ befasst sich mit der Welt des „gemeinen Mannes“ – und die war in dieser Epoche besonders von Umwälzungen betroffen. Dabei spannt sich der Bogen von den Bauernkriegen, deren Folge etwa im Kloster Lorch im Remstal noch heute sichtbar ist, bis zum Pilgerwesen. Was normale Menschen im 16. Jahrhundert an Kleidung trugen und an Alltagsgegenständen besaßen – nirgendwo hat sich das so gut erhalten wie in den Funden im Schwarzwaldkloster Alpirsbach.

Regieren und Repräsentieren
Die Zeit der Glaubensgegensätze ist auch eine Zeit der Repräsentation. Dies galt für geistliche Fürsten ebenso wie für weltliche Herrscher – bei der Hofhaltung und bei Festen. Im Residenzschloss Urach etwa feierten Graf Eberhard V. im Bart und Barbara Gonzaga aus Mantua 1474 eine spektakuläre Hochzeit. Berühmt ist der Rittersaal in Schloss Weikersheim, entstanden um 1600: Das Herrscherpaar der Zeit, Graf Wolfgang II. von Hohenlohe und seine Frau Magdalena, waren tief gläubig, doch sie wussten auch Feste mit viel Aufwand auszurichten.

 

Glaube, Wissen und große Persönlichkeiten
Die Rolle der bedeutenden Orden nimmt breiten Raum ein. Sie hatten mit ihrem Wissen über Jahrhunderte einen großen Anteil an der Kultivierung Europas. Dabei geht es auch um ihr Wirken nach der Reformation, denn in den katholischen Gebieten blühte das Klosterwesen in der Gegenreformation auf. Auch hier führt die Internetseite an viele suggestive Orte, etwa die großen Klöster in Oberschwaben. Schlosskapellen zeugen vom Bekenntnis der Herrscher: In Weikersheim etwa hat sich ein eindrucksvoller protestantischer Kirchenraum erhalten. In Rastatt ist die Schlosskirche der Markgräfin geradezu ein Manifest der Gegenreformation – und in Ludwigsburg erzählen die zwei Kapellen, eine evangelisch und eine katholisch, vom Wechsel der Konfessionen in der Herrscherdynastie. Ein weiteres Angebot der Internetseite stellt Persönlichkeiten der Zeit vor – Herrscher und Reformatoren, ebenso aber auch wichtige Frauen wie etwa die umsichtige Äbtissin von Heiligkreuztal, Veronika von Rietheim.

Klosterkirche OchsenhausenGrößtes Portal im Kulturbereich
Insgesamt ist das Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eines der Marktführer in diesem Bereich: Mit über 2,1 Millionen Besuchern und weit über 6,7 Millionen Seitenaufrufen im Jahr 2016 gibt es wenige Informationsangebote im kulturtouristischen Bereich, die dem Portal mit seinem vielfältigen Angebot vergleichbar sind. Einen neuen Zugang in die Welt der historischen Monumente bot das Portal erstmals im Jahr 2016 und setzte unter dem Titel „Welt der Gärten“ vermehrt auf sinnliche Erlebnisse. Diesen Ansatz führen die Staatlichen Schlösser und Gärten 2017 im Themenjahr „Über Kreuz. Reformation und Gegenreformation in den Klöstern und Schlössern “ fort.

Alle Informationen gibts im Internet unter www.ueber-kreuz2017.de.

Das Internetportal der Schlösser und Gärten:
www.schloesser-und-gaerten.de

Bilder: (von oben nach unten): Schloss Heidelberg, Kloster Maulbronn, Klosterkirche Alpirsbach, Klosterkirche Ochsenhausen

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