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Nachrichten aus Schlössern und Gärten

Ältere Nachrichten aus dem Archiv

2001 - 2004

Veröffentlichungen der Staatlichen Schlösser und Gärten

Uhren aus den württembergischen Schlössern in Stuttgart und Ludwigsburg

Als 5. Band der Reihe „Schätze aus unseren Schlössern" der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden Württemberg präsentiert der Verlag Edition Diesbach, Weinheim an der Bergstraße, in einem 186 Seiten starken, durchgehend vierfarbigen Band die prächtigen Uhrensammlungen der württembergischen Könige.

Die württembergischen Herzöge und Könige haben einen reichen und pracht-vollen Uhrenbestand zusammengetragen, der weitgehend geschlossen erhalten ist. Am Württembergischen Hof spielten die Uhren bei der fürstlichen Hofhaltung und der standesgemäßen Ausstattung der Prunkräume in den Schlösser in Stuttgart und Ludwigsburg eine wichtige Rolle. Anders als die Bestände anderer Herrscherhäuser, die aus Kunst- und Wunder-kammern hervorgegangen sind, zeigt der Stuttgart/Ludwigsburger Bestand in erster Linie die Geschichte der Uhr als künstlerisch hochwertiger Einrichtungs-gegenstand. So werden bei zahlreichen Stücken die Anschaffungspolitik und die Vorlieben der ersten württembergischen Könige Friedrich l. und Wilhelm l. deutlich. Friedrich l. etwa, der von Napoleon zum König ernannt worden war, hat zahlreiche französische Uhren bei namhaften Hoflieferanten in Paris gekauft und besaß darüber hinaus eine Vorliebe für - in vielen Fällen heute noch klingende - Musikspielwerke. Häufig tragen die Uhren beziehungsreichen Figurenschmuck und beziehen sich dabei auf beliebte Geschichten aus der antiken Mythologie, aber auch auf zeitgenössische Vorlagen.

An der Chronologie der 109 im Katalog versammelten Objekte, die zum größten Teil vom Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts stammen, lässt sich zugleich die Entwicklung der Uhrenproduktion ablesen: weg vom technischen Wunderwerk hin zum repräsentativen, großen Sonderstück und schließlich zum in großen Stückzahlen produzierten Gebrauchsstück. Doch faszinieren die Uhren des Bestandes bis heute durch ihre technische Perfektion und den hohen Rang ihrer kunsthandwerklichen Ausführung in edlen Materialien.

Die Uhren gehören zum Teil bis heute zur Raumausstattung in Schloss Ludwigs-burg; ein anderer Teil dieses Krongut-Bestandes ist im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart ausgestellt.

Im Katalog werden sämtliche Objekte aus ehemals königlich württembergischen Besitz komplett fotografisch erfasst und beschrieben. Neben den wissenschaftlichen Detailangaben bietet er zu jeder Uhr eine ausführliche Erklärung der dargestellten Figuren und Szenen. Darüber hinaus wird der Leser mit der handwerklichen Mühe und dem großen künstlerischen Geschick der Hersteller vertraut gemacht. Qualitätvolle Neuaufnahmen machen den Band auch für das Auge zum Genuss. Erfasst sind nicht nur die in Ludwigsburg und Stuttgart ausgestellten, sondern auch die in den Depots sorgfältig verwahrten Stücke - von der kleinen Tischuhr bis hin zur fast drei Meter hohen Standuhr.

Mit Frau Dr. Beatrice Techen konnte eine Autorin gewonnen werden, die mit ihrer profunden Sachkenntnis eine ideale Bearbeiterin diesesprachtvollen Bandes ist. Ein Uhrenbestand, der bislang selbst Eingeweihten nur in Teilen bekannt und zugänglich war, wird so erstmals erschlossen und dem Publikum sowie der großen Gemeinde der Uhrenfreunde und -sammler zugäng-lich gemacht.

Der Bestandskatalog über die Uhren aus den württembergischen Schlössern in Stuttgart und Ludwigsburg setzt als Band 5 die Reihe „Schätze aus unseren Schlössern" der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg fort, in der bislang Bände über das blau-weiße Porzellan in Schloss Favorite bei Rastatt, die französischen Möbel des 18. Jahrhunderts in Schloss Ludwigsburg und zwei Bände zu Schloss Heidelberg erschienen sind.

ISBN: 3-9806464-5-9
Preis: 25 €
186 Seiten, 180 farbige Abbildungen
Format: 270 mm x 210 mm, broschiert

 

Bestandskatalog Tapisserien

Prächtige Wandteppiche aus baden-württembergischen Schlössern – im neuen Katalog der Reihe „Schätze aus unseren Schlössern" der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

„Schätze aus unseren Schlössern" – wenn man sich hierunter funkelnde Kostbarkeiten aus Gold und Silber vorstellt, ist der Tapisserienkatalog aus der so betitelten Reihe eine echte Überraschung. Doch die großen Wandteppiche können mit Recht als Kostbarkeiten gelten: um nur einen Quadratmeter der Kunstwerke aus edlen Garnen herzustellen, arbeitete eine Schar von Handwerkern allein drei bis vier Monate.

Der neue Bestandskatalog „Tapisserien" versammelt erstmals sämtliche erhaltenen Wandteppiche aus allen staatlichen Schlössern in Baden-Württemberg. Das bislang einzigartige Projekt macht so die Bestände vergleichbar, die aus den früheren Residenzen Bruchsal, Mannheim, Ludwigsburg, Stuttgart, Rastatt und Weikersheim stammen.

Überall schmückten die großen Bilder aus Wolle und Seide die repräsentativen Innenräume, gleichzeitig waren sie Kunstwerke von eigenem Rang: anerkannte Maler entwarfen die Vorlagen für die großen Manufakturen in Frankreich, Flandern und den Niederlanden. In diesen Zentren deckten auch die Fürsten des deutschen Südwestens ihren Bedarf an Tapisserien, wenn sie nicht – wie der württembergische Herzog – aus wirtschaftlichen Erwägungen sogar ihre eigene Manufaktur gründeten.

Insgesamt 166 Tapisserien erfasst der Katalog – in Anbetracht der vielfachen Verluste durch Umzüge, Kriege und Mottenfraß eine beeindruckende Zahl. In dem neuen Band sind alle Wandteppiche abgebildet, die meisten in Farbe und in großem Format. Das bekommt vor allem denjenigen Stücken gut, die ihre leuchtenden Farben über die Jahrhunderte behalten haben. Überhaupt ist die Ausstattung des Bandes mit ungefähr 300 Fotos besonders reich und macht das Buch für alle attraktiv, die es bedauern, den Tapisserien sonst nur im Vorbeigehen zu begegnen. Darüber hinaus zeigt der Katalog einige herausragende Stücke, die bislang in den Depots liegen und die hier zum ersten Mal gezeigt werden.

Über die Abbildungen hinaus werden alle Tapisserien im Katalog beschrieben und wissenschaftlich erfasst. Die Autorinnen und Autoren erläutern außerdem die geschichtlichen Zusammenhänge bei der Einrichtung der Residenzschlösser zwischen Rastatt und Weikersheim. Dabei fehlen auch die früheren Residenzen Karlsruhe und Heidelberg nicht, deren Tapisserieschmuck im Laufe der Zeit in alle Winde zerstreut worden ist.

Wer die Tapisserien auf dem Bildschirm betrachten will, findet unter www.schloesser-magazin.de spannende Sonderseiten zum Thema „Tapisserien". Sie machen Appetit auf den neuen Bestandskatalog und zeigen bislang unbekannte Ansichten aus dem Katalog – etwa die Geheimnisse der Rückseite einer Tapisserie.

Tapisserien. Wandteppiche aus den staatlichen Schlössern Baden-Württembergs.
Schätze aus unseren Schlössern. Eine Reihe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Band 6.
Herausgegeben von den Staatlichen Schlössern Baden-Württemberg und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit dem Staatsanzeiger-Verlag, Stuttgart.
Edition Diesbach, Weinheim 2002.
Bestandskatalog bearbeitet von Carla Fandrey, Ulrike Grimm, Andrea Huber, Diane Lanz, Klaus Merten, Afroditi Papagialia, Rosemarie Stratmann-Döhler, Wolfgang Wiese
Mit Beiträgen von Wolfgang Brassat und Hanns Hubach Redaktion und Lektorat: Staatsanzeiger Verlag

ISBN: 3-936468-13-3
240 Seiten, 300 meist farbige Abbildungen 32 €
 

„Hofoper in Schwetzingen" - Erste umfassende Darstellung des Schwetzinger Operntheaters

Finanzminister Gerhard Stratthaus hat am Montag (7. Mai 2004) in Schwetzingen zusammen mit Vertretern der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und des Universitätsverlags Winter das Buch „Hofoper in Schwetzingen" der Öffentlichkeit präsentiert. Das Werk von Professor Dr. Silke Leopold und Dr. Bärbel Pelker ist die erste umfassende historische Darstellung des Schwetzinger Operntheaters. Ein Schwerpunkt des Buches bildet dabei die Baugeschichte des vermutlich weltweit ältesten noch erhaltenen Rangtheaters von 1752 bis heute. „In Form einer Fotodokumentation gewähren die Fachleute des Staatlichen Vermögens- und Hochbauamtes Mannheim erstmals faszinierende Einblicke hinter die Kulissen des Gebäudes", sagte Minister Stratthaus.

Bereits wenige Jahre nach seiner Fertigstellung wurde das Theater kaum noch bespielt, da der Hof von Schwetzingen nach München zog. So blieb der Bauzustand aus dem 18. Jahrhundert bis 1937 nahezu unverändert. Erst danach wurde es wieder regelmäßig für Aufführungen genutzt. In den 50er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts kam es zu größeren Veränderungen bei der Bühnenmaschinerie, dem Bühnenbereich und dem Foyer. Seit dem Jahr 2000 hat das Land schließlich über 2,6 Millionen Euro in die Renovierung des Theaters investiert. „Damit erstrahlt der Zuschauerraum heute wieder in seinem ursprünglichen Glanz", betonte der Finanzminister. Darüber hinaus hat man aber auch technische Erneuerungen und Brandschutzmaßnahmen vorgenommen.

 

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