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2001
Dürnitzhalle im Alten Schloss Stuttgart erstrahlt nach Restaurierung in altem Glanz

"Baden-Württemberg ist nicht nur ein moderner Wirtschaftsstandort und Ex-portmotor in Deutschland, sondern auch ein Land mit einer reichen und bewegten Geschichte. Ganz nach dem Motto, keine Zukunft ohne Vergangenheit, kein Wachstum ohne starke Wurzeln, erwächst uns die Verantwortung, Vergangenes lebendig zu erhalten und, wenn möglich, in den Alltag zu integrieren. Die Wurzeln des Alten Schlosses in Stuttgart reichen bis in das erste Jahrtausend unserer Zeitrechnung zurück, seine bauliche Entwicklung spiegelt auch die Entwicklung Württembergs wider. Dank der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung kann hier von heute an ein wichtiger Bestandteil der Landesgeschichte wieder konkret erlebbar gemacht werden." Dies unterstrich Finanzstaatssekretär Wolfgang Rückert anlässlich der Bauübergabe der Dürnitzhalle im Alten Schloss am Mittwoch (8. Oktober 2003) in Stuttgart.

Mit der Sanierung der Dürnitz, dem zentralen und vor allem heizbaren Ess-, Aufenthalts-, und Versammlungsraum für Fürsten, Ritter und Bedienstete auf jeder Burg, erstrahle dieser schönste und größte Raum des Alten Schlosses wieder in seinem alten Glanz. Damit sei man wieder einen wichtigen Schritt im umfangreichen Sanierungskonzept für das seit 1970 vom Württembergischen Landesmuseum genutzten Gebäude vorangekommen. "Durch die intensive museale Nutzung sowie die gestiegenen Anforderungen an die Ausstellungs- und Haustechnik ist Mitte der 90er-Jahre ein Gesamtkonzept zur baulichen und technischen Umgestaltung notwendig geworden", erklärte der Finanzstaatssekretär. Im nördlichen Arkadenflügel habe man daher neue Ausstellungsräume, einen Vortragssaal und neue Personalbereiche geschaffen. Mit der Restaurierung der Dürnitz seien auch die Beleuchtung und Technik erneuert worden. Die Veränderung der Durchgänge verbessere in Zukunft die Besucherführung. Über einen neuen Zugang mit Empfang, Garderobe und Kasse mit neu entstandenem Museums-Shop gelange man künftig in die Eingangshalle und zu den Ausstellungsräumen.

"Derzeit finden in den Gewölben unterhalb der Dürnitzhalle noch archäologische Ausgrabungen statt, deren Auswertung neue Erkenntnisse zur Geschichte der Stadt Stuttgart und des Alten Schlosses bringen werden", betonte Staatssekretär Rückert. In einem anderen Teil des Untergeschosses liefen im Augenblick noch Umbauarbeiten für die Ausstellung der Glassammlung von Ernesto Wolf, deren Fertigstellung im Herbst nächsten Jahres zu erwarten sei. Alles in allem seien damit Bauausgaben in Höhe von 18 Millionen Euro für das Württembergische Landesmuseum im Alten Schloss bereits getätigt oder noch vorgesehen. Angesichts der derzeitigen schwierigen Finanzlage des Landes, die an vielen Stellen schmerzhafte Einschnitte notwendig mache, sei dies keine Selbstverständlichkeit, betonte der Finanzstaatssekretär.

Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Michael Sieber, stellte vor allem die neu geschaffenen Ausstellungsflächen heraus, für die das Württembergische Landesmuseum eine sehr gelungene Konzeption entwickelt habe: "Das Württembergische Landesmuseum verfügt über eine außerordentlich qualitätsvolle und breit gefächerte Sammlung herausragender Stücke aus der Kunst- und Designsammlung des 20. Jahrhunderts. Durch den regelmäßigen Ankauf hochwertiger Exponate konnte das Haus die Sammlung gezielt erweitern", erklärte Sieber.

Der Kunststaatssekretär stellte klar, dass sich die öffentliche Förderung angesichts der dramatischen Haushaltslage künftig mehr auf Schwerpunkte konzentrieren müsse. "Darüber hinaus müssen wir gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Kultureinrichtungen die einzelnen Häuser so umstrukturieren, dass die Mittel noch effizienter eingesetzt werden. Die Häuser müssen als kulturelle Dienstleister gleichermaßen für ihre Besucher und für Partner aus der Wirtschaft interessant sein", so Michael Sieber. Für den Erhalt der kulturellen Vielfalt sei es zudem nötig, dass sich Unternehmen und Bürger für die Kultur engagieren. "Die öffentliche Hand, Unternehmen und private Förderer haben eine gemeinsame Verpflichtung für den Erhalt und Ausbau unserer Kulturlandschaft. Darin sehe ich auch eine Voraussetzung für eine insgesamt verbesserte Akzeptanz von Kultur. Gerade in Zeiten knapper Kassen brauchen Kunst und Kultur dringend eine Lobby."

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