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2002

Mit Spaten, Korb und Gießkanne..." – Historische Arbeitsgeräte aus drei Jahrhunderten

Eine Dauerausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg im Schlossgarten Schwetzingen

Finanzminister Gerhard Stratthaus MdL eröffnete am Samstag 20. Juli 2002 um 11.00 Uhr im Rahmen eines kleinen Stehempfangs im ehemals kurfürstlichen Baumagazin die Dauerausstallung „Mit Spaten, Korb und Gießkanne...".

„Ich freue mich", so Finanzminister Gerhard Statthaus, „dass die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit einer Ausstellung historischer Arbeits- und Gartengeräte im alten Baumagazin erstmals die kreativen Hofgärtner und Gartenarchitekten, Handwerker und Schreiner sowie ihre Werkzeuge in den Mittelpunkt des Interesses stellen. Mit ihrer Händearbeit haben diese fleißigen Menschen über Jahrhunderte hinweg, dafür gesorgt, dass wir uns heute noch an diesem prächtigen Garten erfreuen können, der mittlerweile als herausragendes Kulturdenkmal von europäischen Rang anerkannt ist.

Die Schlösser und Gärten des Landes sind Inbegriff der fürstlichen Pracht und des luxuriösen Hoflebens, das vor allem in vielfältigen Zeugnissen der kostbaren Innenausstattungen und aufwändigen Dekorationen sowie in den eindrucksvollen Gesamtanlagen für die Besucherinnen und Besucher nachvollziehbar wird. Umso mehr gebührt die Aufmerksamkeit auch einmal den Arbeitsgeräten, die sich in über 250 Jahren angesammelt haben und mit denen die Pflege und Erhaltung eines der schönsten Schlossgärten Deutschlands überhaupt erst möglich war."

Unter dem Titel „Mit Spaten, Korb und Gießkanne...", das sind die drei Geräte, die Johannes Böttner im „Gartenbuch für Anfänger" von 1918 als unabdingbar im Gartenbau nennt, zeigt die neue Dauerausstellung thematisch gegliedert in fünf Räumen des alten Baumagazins historische Gerätschaften aus drei Jahrhunderten. Die je nach Jahreszeit anfallenden Gartenarbeiten waren vielfältig und reichten von der Anlage und Bepflanzung der Beete, Beschneiden der Bäume und Hecken, Geländekorrekturen, Pflege der Gartenwege, Wasserbassins, Weiher und Kanäle, Verpflanzen und Transport der empfindlichen Kübelpflanzen wie beispielsweise Pomeranzen, Zitronen und Granatäpfel im Frühjahr aus der Orangerie auf die davor befindliche Freifläche und im Herbst retour.

Zu den „wertvollsten" Werkzeugen und interessantesten Ausstellungsstücken gehören die Gerätschaften, die seit Mitte des 18. Jahrhunderts bei der Feuerbekämpfung im Einsatz waren. Hier sind drei Feuerspritzenwagen und lederne, innen mit Pech ausgestrichene Löscheimer aus der Zeit des Kurfürsten Carl Theodor hervor zu heben. Einen Einblick in frühneuzeitliche Transporttechnik von Baumstämmen und den Kübelpflanzen geben die ausgestellten Stammholz- und Orangerietransportwagen. Eine Vielzahl von Hacken, Astscheren und Kleingeräten wie Gärtnermessern und Pflanzhölzern sind in der Sammlung zu sehen, aber auch ausgefallenere Geräte wie beispielsweise eine Marderfalle, eine Dezimalwaage und Fischfässer ergänzen das Bild dieser Arbeitswelt und gewähren einen Blick hinter die Kulissen einer gepflegten Gartenanlage.

„Diese Dauerausstellung" so der Minister abschließend, „ist ein weiteres informatives Angebot, das den Schwetzinger Schlossgarten noch attraktiver macht und hoffentlich noch mehr Gäste hierher nach Schwetzingen bringt."

Die Ausstellung im alten Baumagazin kann jeden Samstag und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist in der Eintrittskarte für den Schlossgarten enthalten.

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