Landeskunde > Kultur > Schlösser & Gärten > Nachrichtenarchiv

Nachrichten aus Schlössern und Gärten

Ältere Nachrichten aus dem Archiv

2003

Kloster Schöntal - barocke Pracht im romantischen Jagsttal

Das ehemalige Zisterzienserkloster Schöntal liegt malerisch eingebettet in einer weiten Flussschleife der Jagst und zählt zu den wohl schönsten geistlichen Residenzen in Nordwürttemberg. 1157 von Maulbronner Mönchen gegründet, geht Kloster Schöntal auf eine Stiftung Wolfram von Bebenburgs zurück. Die Familie von Berlichingen stellte das Grundstück für den Klosterbau zur Verfügung und erhielt dafür das Recht der Grablege. Der durch sein berühmtes Zitat bekannt gewordene "Ritter mit der eisernen Hand", Götz von Berlichingen, fand im Kreuzgang seine letzte Ruhe.

Nach wirtschaftlich schwierigen Anfangsjahren erlebte Kloster Schöntal im 15. Jahrhundert eine Blütezeit. Reformation und Bauernkriege brachten Schöntal in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts allerdings in große Bedrängnis - das Kloster wurde mehrfach ausgeraubt und zerstört. Unter geschickter Regierung der Äbte Christoph Haan und Benedikt Knittel erholte es sich rasch wieder und erhielt das bis heute prägende barocke Aussehen. Der Neubau der prächtigen Barock-kirche mit Doppelturmfassade und den berühmten Alabasteraltären geht auf das Jahr 1708 zurück. Zur gleichen Zeit entstanden der Konventsflügel mit Bibliothek sowie die repräsentative "Neue Abtei", deren Prunkstücke das kunstvoll geschmückte Treppen-haus und die schmiedeeisernen Abschlusstüren sind. Noch heute umgibt eine Wehr-mauer mit Tortürmen die bestens erhaltene Klosteranlage.

1802 wurde Kloster Schön-tal im Zuge der Säkularisation aufgehoben und fiel zunächst dem Herzogtum Württem-berg und letztlich dem Land Baden-Württemberg zu. Der Mönchskonvent wurde aufge-löst. Von 1810 bis 1975 wurde Kloster Schöntal als Evangelisch-theologisches Seminar genutzt. Grundlegend saniert beherbergt die Klosteranlage heute ein Bildungshaus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ein Waldschulheim sowie das Rathaus der Großgemeinde Schöntal. In den letzten Jahren wurden die klostereigenen Gärten, der Abteigarten sowie der Kreuz- und Konventsgarten, soweit dies möglich war in den ursprünglichen Zustand versetzt.

Für Besucher besteht ganzjährig die Möglichkeit, Teile der weitläufigen Klos-teranlage sowie die Klostergärten zu besichtigen.

im Detail:  
siehe auch:  
weiter:  

Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017