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Nachrichten aus Schlössern und Gärten

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2004 - 2006

Über die Ausstattung des Mannheimer Schlosses

Zwei neue Attraktionen für das Mannheimer Schlossmuseum

Finanzminister Gerhard Stratthaus:
"Die Neuerwerbungen bringen einen Teil des früheren Glanzes der Kurpfalz wieder zurück"

Stratthaus dankt den privaten Sponsoren, ohne die die Anschaffungen nicht möglich gewesen wären

"Kurz vor dem Jahreswechsel ist es den Konservatoren der Staatlichen Schlösser und Gärten gelungen, neue Exponate für das Schloss Mannheim zu erwerben. Mit den An-käufen kann ein Teil des früheren Glanzes der Kurpfalz wieder ins Schloss zurückgeholt werden." Dies unterstrich Finanzminister Gerhard Stratthaus am Dienstag (28. Dezember 2004) in Stuttgart. "An die Jagdleidenschaft des Kurfürsten Carl Theodor erinnert die kürzlich erworbene Jagdgarnitur. Pulverhorn und Hirschfänger tragen das Monogramm Carl Theodors." Die Fachleute seien aufgrund der Datierung sicher, dass die Stücke von Carl Theodor als Prinz selbst benützt worden seien.

Der zweite Erwerb stelle gleich eine ganze Sammlung von Münzen und Medaillen aus der Kurpfalz für die künftige Ausstellung sicher. "Dieser Coup gelang den Staatlichen Schlössern und Gärten mit der Unterstützung der 'Stiftung Landesbank Baden-Württemberg: Kunst und Kultur'. Die Sammlung erweitert den Bestand, der uns noch vom alten kurfürstlichen Münzkabinett übrig geblieben ist. Ich bin dankbar, dass uns die Hilfe aus der Wirtschaft, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern immer wieder Anschaffungen ermöglicht, die über den Landeshaushalt sonst nicht mehr zu finanzieren wären", so der Finanzminister. Auch Dr. Karl Heidenreich, Vorstandsmitglied der Landesbank Baden-Württemberg, die in Mannheim einen ihrer Hauptsitze hat, zeigt sich zufrieden: "Ich freue mich sehr, dass die Sammlung im Schlossmuseum nun um einige wertvolle Kunstobjekte erweitert werden kann."

"Die zahlreichen Spenden der letzten Jahre rechtfertigen es, das künftige Mannheimer Schlossmuseum als Denkmal des Mäzenatentums in unserem Land zu sehen", so Stratthaus weiter. Den Grundstein des Schlossumbaus für die Universität Mannheim und damit auch für das erweiterte Schlossmuseum habe die großzügige Spende Hasso Plattners gelegt. Zur Rettung wertvoller Stücke aus der Markgräflichen Versteigerung von 1995 halfen eine ganze Reihe von Firmen und Privatpersonen aus unserem Land - von der Rothausbrauerei über die EnBW bis hin zu den Geschwistern Vetter aus Mannheim. Die 'Stiftung Landesbank Baden-Württemberg: Kunst und Kultur' und die Heinrich Vetter-Stiftung ermöglichten darüber hinaus im letzten Jahr zusammen mit der Badischen Beamtenbank und der Petrolub Fuchs AG den Kauf wichtiger Stücke aus dem großen Badischen Hofsilber-Service der Empirezeit.

"Vieles, was wir 2007 beim großen Stadtjubiläum im Schloss Mannheim neu zeigen wol-len, ist schon gesichert", führte Stratthaus aus. "Manche wichtige Ergänzung wie die Mannheimer Antikensammlung als Beleg fürstlichen Geschichtsbewusstseins ist noch nicht finanziert. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg werden des-halb immer wieder auf die Hilfe von Sponsoren angewiesen sein", stellte Stratthaus fest. Dr. Karl Heidenreich war sich sicher: "Bei einem für Mannheim so wichtigen Projekt wie der Aktivierung der Kurfürstlichen Residenz als Museums-Schloss ist immer wieder die Hilfe und das Engagement von Bürgern für die Kulturgeschichte des Landes Baden-Württemberg zu finden."
 

Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer stellt im Badischen Generaldepot Ausstattungsstücke für das Schloss Mannheim vor (2006)

Finanzstaatssekrtetär Gundolf Fleischer und Toto-Lotto-Geschäftsführer Friedhelm Repnik lassen sich einen Zylinderschrank aus dem frühen 19. Jahrhundert zeigenOberrestaurator Dr. Wolfgang Wiese bei der Präsentation des Schreibtischs des Kurfürsten Carl Theodor"Es ist unsere Aufgabe, das beachtliche kulturelle und historische Erbe des Landes einem breiten Publikum zu präsentieren und das Interesse an der Geschichte des Landes zu wecken. Die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und die Zukunft zu gestalten - das gehört bekanntlich zusammen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Wiedereinrichtung des Mannheimer Schlosses, die unmittelbar bevor steht. In den letzten 15 Jahren hat das Land Baden-Württemberg 87 Ausstattungsstücke und Kunstgegenstände für das Mannheimer Schloss erworben. Es handelt sich dabei um wertvolle Möbel, Gemälde und Porzellanstücke, wie auch um Tapisserien und Metallobjekte. Diese wurden im Badischen Generaldepot fachmännisch hergerichtet und wieder auf Hochglanz gebracht. Nun können die frisch restaurierten Stücke zum ersten Mal wieder bestaunt werden, bevor sie im September ins Mannheimer Schloss transportiert werden." So Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer am Mittwoch, dem 19. Juli 2006 im Badischen Generaldepot in Karlsruhe.

Oben: Finanzstaatssekrtetär Gundolf Fleischer und Toto-Lotto-Geschäftsführer Friedhelm Repnik lassen sich einen Zylinderschrank aus dem frühen 19. Jahrhundert zeigen.

Links: Oberrestaurator Dr. Wolfgang Wiese bei der Präsentation des Schreibtischs des Kurfürsten Carl Theodor

Darunter: Landschaftsbilder aus dem Besitz des Grafen von Riaucour, des kursächsischen Gesandten am Hofe des Kurfürsten Carl-Theodor, von der Schlösserverwaltung erworben und restauriert. Für die Ausstattung des Mannheimer Schlosse bestimmt.

Unten: Referatsleiter Jürgen Schad vor einem restaurierten Wandteppich aus dem Mannheimer Schloss

Das Badische Generaldepot Karlsruhe birgt auf 3.000 Quadratmetern Fläche Möbel, Gemälde, Porzellanstücke, Tapisserien und Wandbespannungen. Das Generaldepot ist aber kein "Endlager" für nicht mehr benötigte Kunstobjekte, sondern eine notwendige Durchgangsstation für Kunstobjekte auf dem Weg von bzw. zu den Schlössern. Zwei angestellte Restauratoren und eine technische Volontärin kümmern sich um die Objekte. Die meisten anfallenden Arbeiten werden an freischaffende Restauratoren oder gewerbliche Werkstätten vergeben.

Eine so wichtige Aufgabe wie die Ausstattung des Mannheimer Schlosses habe natürlich ihren Preis, so der Staatssekretär weiter. Für den Erwerb der 87 Stücke wurden insgesamt fast 5 Millionen Euro ausgegeben. Hinzu kommt noch ein Restaurierungsaufwand von rund 2,4 Millionen Euro. "Dieses Geld ist gut angelegt! Der Erwerb der Kunstgegenstände und ihre Rückführung nach Mannheim ist für das Land eine Verpflichtung gegenüber der Geschichte der Region und damit auch gegenüber der Geschichte des Landes."

Von den 5 Millionen Euro, die der Ankauf der Mannheimer Stücke gekostet hat, wurde ein großer Teil durch private und institutionelle Sponsoren finanziert. Erst jüngst hat Toto Lotto den Kauf zweier wertvoller Landschaftsbilder für Schloss Mannheim ermöglicht. Einst schmückten sie das Palais des Grafen Riaucour. Dieser war seinerzeit sächsischer Gesandter am Hofe Carl Theodors und damit Zeitzeuge der damaligen höfischen Lebensart.

"Unser besonderer Dank gilt daher der Toto Lotto - Gesellschaft. Ohne ihre großzügige finanzielle Unterstützung hätten wir uns diesen Kunsterwerb nicht leisten können. Ohne Toto Lotto müsste Mannheim auf originale Zeugnisse aus der Zeit Carl Theodors verzichten. Wir wissen dieses Engagement sehr zu schätzen, auch deshalb, weil es kein einmaliger Akt war. Seit langem unterstützt Toto Lotto in ganz vorbildlicher Weise die Arbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten," so Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer abschließend.

Referatsleiter Jürgen Schad vor einem restaurierten Wandteppich aus dem Mannheimer Schloss

 

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