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2001
Schloss Favorite Rastatt - Kostümfeste und Barocke Masqueraden

Barocke Masqueraden und Kostümfeste waren im 17. und 18. Jahrhundert an allen europäischen Fürstenhöfen ein nicht wegzudenkendes Mittel der höfischen Repräsentation, der Machtdemonstration und der Freude am Feiern und Genießen. Barocke Lebensfreude fand in der Lust an der Verkleidung ihren Ausdruck und galt als eine besonders unterhaltsame Form der Selbstdarstellung. Wie wichtig auch für das Markgrafen-Ehepaar Sibylla Augusta (1675-1733) und Ludwig Wilhelm (1655-1707) von Baden-Baden die Kostürnierung war, ist in der berühmten original erhaltenen Serie der Kostümbilder, von denen einige im Jahr 2000 aus den USA rückgeführt wurden, für die Nachwelt dokumentiert. Die Wiedereröffnung der Porzellan- und Glassammlung im Schloss Favorite Rastatt am 6. Juli 2001 nehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Anlass die Festkultur der Epoche in besonders anschaulicher Weise dem Schlossbesucher vor Augen zu führen.

Einige Kostüme werden derzeit nach den originalen Miniaturen und nach historischen Schnittmustern genäht. Den ausgebildeten Spezialistinnen, die die Kostüme fertigen, stehen 56 Kostümbilder von ursprünglich vermutlich 73 Bildern aus Schloss Favorite zu Studien zur Verfügung. Das markgräfliche Paar hatte sich und zwei seiner Kinder ab 1700 in verschiedenen Maskierungen malen lassen. Diese Bilder entstanden im Auftrag für die Barockresidenz Rastatt. Die derzeit in Arbeit befindlichen Kostüme sollen zur Wiedereröffnung der Sammlungen im Eingangsbereich des Schlosses Favorite Rastatt präsentiert werden und stellen eine weitere Attraktion des Lust- und Jagdschlosses dar.

Die Mode in allen ihren Erscheinungsformen war von jeher und ist auch noch heute ein sehr beliebtes und populäres Thema. Vor allem in der Kulturgeschichte des Barock kommt den Kostümierungen ein besonderer Stellenwert zu. Vielfältige Zeugnisse sind dazu u.a. in Fresken und Gemälden zu finden, so dass mit der „Rekonstruktion" der Kostüme der Zugang zur europäischen Kunst- und Kulturgeschichte erleichtert wird.

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