Landeskunde > Kultur > Schlösser & Gärten > Nachrichtenarchiv

Nachrichten aus Schlössern und Gärten

Ältere Nachrichten aus dem Archiv

2003

Schloss Bad Mergentheim - Drei Jahrhunderte Residenz der Hochmeister des Deutschen Ordens

Das prächtige Bad Mergentheimer Schloss ist kein Bauwerk aus einem Guss. An dem eindrucksvollen Gebäudekomplex lässt sich die Entwicklung von der mittelalterlichen Wasserburg über den repräsentativen Renaissancebau bis hin zur barockisierten Schlossanlage deutlich ablesen. Am Rande der Altstadt gelegen, hat sich dieses städtebauliche Schmuckstück nach einer grundlegenden Sanierung in den 90er-Jahren zu einer herausragenden Touristenattraktion entwickelt. Ein absolutes Highlight und Muss für jeden Besucher ist die nach ihrem Baumeister benannte Berwarttreppe aus dem Jahr 1574. Sie gilt als eine der prächtigsten Wendeltreppen in der Kunstgeschichte: Statt von einer Spindel scheint sie von einem Kranz steinerner Taue, die einen Hohlraum umgeben, getragen zu werden.

Drei Jahrhunderte (1527-1809) diente das Schloss den Hochmeistern des Deutschen Ordens als Residenz. Mittlerweile befindet sich die Schlossanlage im Landesbesitz und ist für Besucher als Museum zugänglich. Schwerpunkte der Ausstellung sind die Kultur und das Wirken des Deutschen Ordens von seinen Anfängen in der Zeit der Kreuzzüge bis zur Gegenwart. Darüber hinaus werden die Geschichte Bad Mergentheims und der Region sowie eine historische Puppenstubensammlung anschaulich präsentiert.

Das wichtigste Exponat in der neuen Museumskonzeption ist das Schloss selbst. Die „Alte Fürstenwohnung" im Nordflügel und die „Neue Fürstenwohnung" im Südflügel sollen dem Besucher einen Eindruck von der einstigen Ausstrahlung des Prunkbaus vermitteln. In der Neuen Fürstenwohnung etwa wurde die Raumfolge früherer Zeiten ganz auf den Hofmeister des Ordens ausgerichtet und herrschaftlich ausgestattet. Anhand von Inventarlisten aus dem Jahre 1809 hat man diesen Bereich wieder hergestellt. Daneben wird in den allgemeinen Ausstellungsräumen die Mergentheimer Zeit des Ordens von 1527 bis 1809 behandelt. Ein Modell der zur Renaissanceresidenz umgebauten Wasserburg veranschaulicht das Aussehen der Anlage in der Zeit um 1650.

Besonders sehenswert ist auch der heute noch erhaltene Landschaftsgarten mit Halbmond- und Schellenhäuschen sowie türkischem und chinesischem Pavillon. Der See und die Rousseau-Insel wurden im ausgehenden 20. Jahrhundert rekonstruiert.

im Detail:  
siehe auch:  
weiter:  

Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017