1/03


Ausstellungen in Speyer

ab 6. Juli 2003

Römer und Franken in der Pfalz

Ab dem 6. Juli 2003 zeigt das Historische Museum der Pfalz die Ausstellung "Römer und Franken in der Pfalz". Auf etwa 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird die Zeit der Römer und des Frühmittelalters in der Pfalz wieder zum Leben erweckt. Die römerzeitliche Sammlung des Historischen Museums der Pfalz bildet auf Grund ihres großen Umfanges den Schwerpunkt des Hauses.

Die Ausstellung erlaubt Einblicke in die bedeutendsten historischen Momente aus der Zeit der Römerherrschaft im Gebiet der heutigen Pfalz, die damals zur Provinz Obergermanien gehörte. Weitere Höhepunkte der Präsentation schildern das wirtschaftliche und kulturelle Leben der romanisierten Bevölkerung. "Römer und Franken in der Pfalz" zeigt Fundstücke, die selten oder sogar einmalig sind. Ein besonderes Highlight stellt dabei der Kentaurenkopf aus Schwarzenacker dar - ein Prunkstück augusteischen Kunsthandwerks. Neben der Bronzebüste eines Angehörigen des julisch-claudischen Kaiserhauses werden weitere Raritäten wie das erst kürzlich erworbene Militärdiplom und der Schatz von Hagenbach zu sehen sein.

 

Kentaurenkopf
um 10 v. Chr.
Bronze und Silber

 

 

 

Dass Geschichte auch erlebbar vermittelt werden kann, beweist ein Exkurs ins Privatleben eines römischen Provinzbewohners. Die realistisch anmutende Inszenierung eines Wohnbereichs erweckt den Eindruck, dass der Bewohner des Hauses erst kurz zuvor die Räume verlassen hat.

In einem Diorama ist die in Speyer gefundene Doppel-Sarkophagbestattung, die unter anderem den bekannten "Römerwein" enthielt, mit ihrer ursprünglichen Beigabenausstattung nachgestellt.

Die Besucher erhalten zusätzlich einen informativen Einblick in die Methoden und Techniken der Archäologen: Das Historische Museum der Pfalz stellt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für archäologische Denkmalpflege Speyer aktuelle Funde sowie neueste Forschungsergebnisse aus der Pfalz vor.

Der zweite Abschnitt der Ausstellung gilt der fränkischen Epoche. Hier beschäftigt sich ein Hauptteil der Exponate - wie der aus byzantinischer Werkstatt stammende Helm von Ungstein-Pfeffingen aus denn 6. Jahrhundert oder die prachtvollen Waffen eines berittenen Kriegers aus dem Altrhein bei Otterstadt - mit den herrschaftlichen und kirchlichen Strukturen der Region.

Ein anderer Teil der Ausstellung zeigt Grabbeigaben aus verschiedenen fränkischen Friedhöfen der Pfalz. Sie berichten über die Gestaltungskraft und Ästhetik ihrer Hersteller und Benutzer, über Handwerk und gewerbliche Strukturen, über den kulturellen und modischen Wandel, über Glaube und Aberglaube. Der Friedhof ist so gleichsam das Spiegelbild der lebenden Siedlungsgemeinschaft. Er lässt die Sozialstruktur erkennen, informiert über die Bevölkerungsentwicklung und bezeichnet das Gründungsdatum der zugehörigen Siedlung.

Eine karolingische Handschrift aus denn Kloster Weißenburg rundet die frühmittelalterlichen Präsentation ab.

Das Junge Museum Speyer entwickelt speziell für die Ausstellung "Römer und Franken in der Pfalz" Objekte zum Anfassen und Ausprobieren. Diese Objekte ermöglichen dem Besucher einen lebendigen Zugang zur pfälzischen Geschichte. Eine Schnellwaage nach antikem Vorbild lädt große und kleine Besucher des Historischen Museums der Pfalz ein, das Wiegen in römischer Zeit auszuprobieren. Wer schon immer wissen wollte, wie sich Reibschalen aus Terra Sigillata anfühlten, kann dies in der Ausstellung überprüfen. Ebenso können nicht nur junge Besucher in römische Schuhe schlüpfen und testen, wie bequem oder unbequem dieses Schuhwerk war. Neben den Mitmach-Stationen in der Ausstellung hält das Junge Museum ein breites Begleitprogramm für Schulklassen bereit.

 

 

 

 

Siehe auch:

 

 

Übersicht


Zurück:
Startseite - Historisches Museum der Pfalz
Register - Impressum
zur ZUM
© Badische Heimat 2001