Museum Schloss Neuenbürg

  

Schloss Neuenbürg

Zahlreiche Funde auf dem Schlossberg belegen eine keltische Besiedlung des Schlossbergs bereits vor 2500 Jahren, die wohl bereits im Zusammenhang mit der Förderung der Eisenerzvorkommen gesehen werden kann. Die topografische Situation des Umlaufbergs im Tal der Enz förderte auch im Mittelalter seine Befestigung.
Die Burg Neuenbürg ist eine Gründung der Grafen von Vaihingen bzw. Vaihingen-Calw im Zuge ihrer Besiedlung des nördlichen Schwarzwalds zwischen Nagold und Enz im 11. Jahrhundert. 1320 gelangte sie - nach mehrfachem Wechsel der Eigentümer - in den Besitz des Grafen Eberhard des Erlauchten von Württemberg, wobei wieder das Eisenerz den Ort interessant machte.
Der heutige Bau wurde unter Herzog Christoph (1515 - 1568) begonnen. Von der mittelalterlichen Burganlage sind der alte Bergfried und Teile der alten Wehranlagen mit Halbbastionen und Schießscharten erhalten. Die heutige Ruine ist ein ehemaliges Vorwerk wohl aus dem 14. Jahrhundert, das seit 1572 als Fruchtkasten genutzt und Ende des 18. Jahrhunderts zum Abbruch freigegeben wurde.
1638 brannte der Nordflügel aus; unter Verwendung der erhalten gebliebenen Außenmauem wurde das Gebäude neu aufgebaut. Der Südflügel mit den Räumen für die Herrschaft enthält im ersten Obergeschoss, im sogenannten piano nobile, eine Kassettendecke aus der Zeit um 1600. Im Erdgeschoss des Südflügels weisen Reste der repräsentativen Wandmalerei auf die frühere Nutzung dieser Räume als Amtsstube hin. Die heute als Veranstaltungsraum genutzte Säulenhalle im westlichen Teil entstand um 1570 als herrschaftlicher Pferdestall. Das Schloss diente als Jagdschloss der württembergischen Herzöge.
Der Bevölkerung besonders beschwerlich war die bis ins 17. Jahrhundert hinein existierende "Wasserfron": Bei Wassernot mussten die Neuenbürger das Wasser hoch zum Schloss tragen. Mit der Einebnung der felsigen Bergkuppe zwischen dem Neuen und dem Alten Schloss in Fronarbeit sollte ein Renaissance-Lustgarten entstehen, der heutige Schlossgarten mit dem freien Sichtfeld zwischen Schloss und Ruine. 1819 zog das Kameralamt des Oberamtes Neuenbürg ein -Vorläufer des heutigen Finanzamtes. Außerdem war das Schloss zuvor bereits Dienstsitz der Oberforstmeister.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schlossräume als Privatwohnungen genutzt. Seit 1967 hatte der in der Region bekannte Maler und Bildhauer Hans Ludwig Pfeiffer sein Atelier im Südflügel. Die Konzerte im Schlosshof und die bereits erwähnten Kulturveranstaltungen im Pferdestall sorgten mit dafür, dass sich das Schloss in den letzten Jahren Schritt für Schritt der Bevölkerung öffnete.
Nach mehrjähriger Umbauphase wurde 2001 das Schloss Neuenbürg als Museum für den nördlichen Schwarzwald und als Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe eröffnet.

 

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