Schatzkammer Tropen im Naturkundemuseum Karlsruhe


 
Sonderausstellung im Naturkundemuseum Karlsruhe:
"Schatzkammer Tropen - vergänglicher Reichtum.
100 Jahre Tropenforschung des Karlsruher Naturkundemuseums"
21. Oktober 2004 - 7. August 2005

"Schatzkammer Tropen - vergänglicher Reichtum. 100 Jahre Tropenforschung des Karlsruher Naturkundemuseums" heißt die neue große Sonderausstellung, die vom 21. Oktober 2004 an im Naturkundemuseum Karlsruhe zu sehen ist. Anhand des Rückblicks auf 100 Jahre Tropenforschung in Karlsruhe gibt diese außergewöhnliche Schau einen einzigartigen Einblick in das spannende Thema Tropenforschung - von den Anfängen der wissenschaftlichen Bearbeitung von Jagdausbeuten über die Erforschung der überwältigenden Artenvielfalt tropischer Regenwälder bis zur hochaktuellen Forschung zum nachhaltigen Management von Ökosystemen.

Mit dieser Ausstellung zeigt das Naturkundemuseum Karlsruhe zum ersten Mal eine Schau in dieser Größe, die von den Wissenschaftlern des Hauses konzipiert worden ist. Als eines der wenigen großen Museen seiner Art vereint das Naturkundemuseum Karlsruhe in einem Haus ein besucherorientiertes Schaumuseum sowie ein bedeutendes wissenschaftliches Forschungsinstitut, dessen Wissenschaftler weltweit in internationalen Projekten engagiert sind. Diese Kombination versetzt das Naturkundemuseum Karlsruhe in die glückliche Lage, den Besuchern die neuesten Forschungsergebnisse der eigenen Wissenschaftler unmittelbar präsentieren zu können.

Exponate aus Afrika und Amazonien und eine außergewöhnliche Ausstellungsinszenierung geben auf über 800 m² einen Eindruck vom Leben und Forschen in den Tropen und von der Vergänglichkeit des tropischen Reichtums.


In drei große Themenbereiche gegliedert geht die Ausstellung den wichtigsten Fragen nach:
Was macht die Tropen für die Wissenschaftler so interessant?
Welche besondere Bedeutung kommt den tropischen Ökosystemen zu?
Wie gingen die ersten Forscher vor und wie arbeiten moderne Wissenschaftler? Wie hat sich das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt gewandelt und welche Auswirkungen hat dies auf die Methodik wissenschaftlicher Arbeit?


Auf der Jagd nach Wissen...
...waren schon vor 100 Jahren Forscher in den Tropen unterwegs. Die allgemeine Begeisterung für exotische Sammlerstücke fand ihren Ausdruck in Veranstaltungen wie der Kolonialen Jagdausstellung, die 1903 mit großem Erfolg in Karlsruhe gezeigt wurde. Sie steht beispielhaft für diese Zeit, in der Forschung gleichbedeutend war mit der Sammlung einzelner Exemplare. Der erste Teil der Ausstellung gibt einen Einblick in die Zeit der Großwildsafaris und der leidenschaftlichen Trophäenjagd Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Nachbildung eines Jagdlagers, Präparationsexponate vom Löwen bis zum Zebra, Fotografien und historische Objekte spiegeln den Geist dieser Epoche wider.

Der Übergang zum nächsten Saal zeugt von der Weiterentwicklung der Forschung von der Betrachtung des individuellen Tieres hin zur Vielgestaltigkeit der entsprechenden Tierart. Einen Eindruck davon gibt eine Wandinstallation mit einer Sammlung von Schädeln hunderter afrikanischer Meerkatzen.

Unermessliche Vielfalt des Lebens...
...birgt der tropische Regenwald, der im Zentrum des zweiten Teils der Ausstellung steht. Der Besucher taucht ein in die dämmrige, lauterfüllte Welt der tropischen Regenwälder, deren Atmosphäre durch Ton- und Lichtinstallierungen eingefangen wird. Lebende Tiere der Tropen aus dem Vivarium des Naturkundemuseums sind in die Ausstellung integriert. Anschauliche Abbildungen und Texttafeln liefern Grundwissen über das Ökosystem Regenwald und informieren über Methoden und Erkenntnisse der modernen Regenwaldforschung. Seit den 1970er Jahren bedeutet dies in zunehmendem Maße Ökosystemforschung, in der die Zusammenhänge zwischen den Organismen und ihrer gesamten Umwelt analysiert werden. Neue Untersuchungsmethoden führen auch zu fundierteren Vorstellungen über die Zahl der auf der Erde lebenden Arten und liefern einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitätsforschung. In diesem Zusammenhang gewinnt das Sammeln von Pflanzen und Tieren wieder an Bedeutung. Der unbekannten Welt der Baumkronen im tropischen Regenwald wird nun mit alpiner Kletterausrüstung, Gondeln an Baukränen oder Luftflößen zu Leibe gerückt.

Der Übergang zum dritten Saal bringt mit einer überdimensionalen Bildwand einen weiteren Bewohner des tropischen Regenwaldes in Erinnerung: den Menschen.

Angewandte Forschung...
...betreiben die heutigen Wissenschaftler des Naturkundemuseums. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in nachhaltiges Management von Ökosystemen umgesetzt. Der dritte Teil der Ausstellung greift diesen Aspekt mit der Darstellung der aktuellen Projekte in Brasilien auf, bei denen die Karlsruher Wissenschaftler auf der Grundlage ihrer Untersuchungen Lösungsansätze für eine nachhaltige Landnutzung entwickeln. Außergewöhnliche Exponate vermitteln zusammen mit Videofilmen ein Bild von der Lebens- und Wirtschaftsweise der Menschen im brasilianischen Amazonasgebiet. Eine begehbare Wohnhütte aus dem Gebiet von Manaus mit einem typischen kleinen Verkaufsstand für lokale Produkte, eine Produktionsstätte für Maniokmehl oder ein Einbaum und verschiedene Fischfanggeräten holen für die Besucher ein Stück Tropen nach Karlsruhe.

Ausstellung-in-der-Ausstellung
In einem zusätzlichen Saal greifen kleinere Ergänzungsausstellungen weitere Aspekte des Themas Tropen auf:

GEO schützt den Regenwald e.V.: "Hoffnung für Wald und Mensch"
10.11.2004 - 2.1.2005

"Jungle Guide" - Bilder von Franz Ackermann und Ute Kistler
19.1. - 27.2.2005

GREENPEACE: "Urwald - voller Leben"
9.3. - 17.4.2005

In Zusammenarbeit mit den brasilianischen Projektpartnern: "Reinhard Maack und die Erforschung des brasilianischen Küstenregenwaldes im frühen 20. Jahrhundert"
27.4. - 5.6.2005

Das Begleitprogramm
Beleitend zur Ausstellung werden u.a. Themenführungen, Vorträge und Reiseberichte angeboten, die einzelne Aspekte der Ausstellung aufgreifen und vertiefen oder Themen, die im Zusammenhang mit der Ausstellung stehen, einen Raum geben.
Unterhaltsame und informative Veranstaltungen ergänzen so die Ausstellung, um ein umfassendes Bild vom Thema Tropenforschung zu vermitteln.

Auch für Kinder und Familien ist gesorgt: die Museumspädagogik bietet ein vielfältiges Programm für Kinder aller Altersgruppen sowie Familien zu verschiedenen tropischen Themen an.

   

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