Die Reiss-Engelhorn-Museen zeigen vom 28. März bis
30. Mai 2010 im Museum Weltkulturen D5 eine Werkschau der
Bühnen- und Kostümbildnerin Julia Schnittger,
der Preisträgerin des Gudrun-Wassermann-Buschan-Preises
2009. Getragen von der Freudenberg Stiftung Weinheim fördert
der Gudrun-Wassermann-Buschan-Preis der Stadt Mannheim
Nachwuchskünstler, die Strömungen der zeitgenössischen
bildenden Kunst in ihre Theaterarbeit einfließen
lassen. Es handelt sich um den einzigen Nachwuchspreis
für Bühnen- und Kostümbildner im deutschsprachigen
Raum.
Julia Schnittger wurde 1979 in Coburg geboren und lebt
heute in Berlin. Sie überzeugte die Jury durch ihren
Ideenreichtum, ihre kreative Dynamik und ihr großes
Talent für Raumgestaltung. Durch eine sensible Reduktion
auf wenige, die Architektur tragende Mittel erreicht sie
eine ganz besondere Atmosphäre. Die Künstlerin
zielt auf einen Zusammenklang von Raum-, Accessoire- und
Kostümgestaltung. Ironisch-heiter kombiniert sie dabei
die verschiedenen Elemente. Ihre Arbeiten sind geprägt
von großer Freiheit und Eigenständigkeit des
Erfindungsvermögens. Ihr Können zeigte sie zum
Beispiel im letzten Jahr bei der Kostümausstattung
der Kinderoper „Das Geheimnis der schwarzen Spinne“ für
die Hamburgische Staatsoper. Außerdem arbeitete sie
für das Schauspielhaus Bochum, das Schauspielhaus
Salzburg und assistierte bei der Inszenierung von Richard
Wagners „Lohengrin“ an der Staatsoper Berlin.
Im Moment realisiert sie Projekte in Oslo und Salzburg.
In der Mannheimer Ausstellung zeigt Julia Schnittger ihre
Installation „Nachtflug“ nach einem Gedicht
von Ingeborg Bachmann. Außerdem werden zahlreiche
Skizzen, Collagen, Bühnenbildmodelle und Fotografien
zu ihren Theaterarbeiten zu sehen sein.
Gudrun Wassermann-Buschan (1914 - 2001) war Bühnen-
und Kostümbildnerin und bildende Künstlerin.
1998 wurde erstmals der von ihr gestiftete Preis für
junge Bühnen- und Kostümbildner vergeben. Der
Preis wird von der Freudenberg Stiftung Weinheim getragen
und alle drei Jahre von der Stadt Mannheim ausgeschrieben.
Er ist mit 5.000 Euro Preisgeld sowie zusätzlichen
Leistungen – u.a. einer Werkpräsentation und
einer Broschüre – dotiert und verfolgt die Absicht,
die Wahrnehmung der Öffentlichkeit für die Gestaltungskraft
und die Ausdrucksfähigkeit junger Künstlerinnen
und Künstler im Bereich der Theater- und auch Filmausstattung
nachhaltig zu schärfen.
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