Rezensionen

 

Sven Lembke/Markus Müller (Hrsg.): Humanisten am Oberrhein. DRW-Verlag Weinbrenner 2004, 36 Euro, ISBN 3-87181-437-7

Die "Gelehrtenrepublik" am Oberrhein, "eine der großen Bildungslandschaften des Alten Reiches", die Humanisten des 16. Jahrhunderts - hier werden die wichtigsten Namen genannt und mit Leben erfüllt: Jakob Wimpfeling, der Kopf des elsässischen Humanismus; der Rastatter Johannes Müller-Molitor mit Studienerfahrungen in ganz Europa, 1486 Rektor der Universität Paris; der Straßburger Gelehrte Johannes Hug; Sebastian Brant, der 1500 die Stadt Basel verließ, nachdem sie sich der Schweizer Eidgenossenschaft angeschlossen hatte, um in seiner Heimatstadt Straßburg Karriere zu machen - als Rechtsberater Kaiser Maximilians; Jakob Locher und Heinrich Glarean, Melanchthon, Jörg Wickram u. a. - sie alle, "neue Gelehrte im Dienst alter Herren", die zeigen "die Verbundenheit der neuartigen humanistischen Gelehrsamkeit mit der bereits früher einsetzenden Entwicklung höfischer Kultur und landesherrlicher Verwaltung im Spätmittelalter". Es geht also nicht einfach um eine "politisch verwertbare Schicht" (Max Weber) für die Herrschaft. - Sicher hätte man hier auch gerne den Text über die akademischen Juristen in Freiburg zur Zeit des Ulrich Zasius oder über Erasmus gelesen. Und natürlich hätten wir gerne noch Informationen über eine Vielzahl weiterer humanistischer Gelehrte und Dichter, "die sich der Bildungslandschaft am Oberrhein zurechnen lassen", gelesen.

Adolf Schmid

3/2004
   

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