Rezensionen

 
Pfaff, Karl: Heidelberg und Umgebung. 2. Nachdruck der 3. Auflage, besorgt von Rudolf Sillib (1910). Heidelberg: Guderjahn, 1995

Die Gliederung:

Geschichte Heidelbergs und der Pfalz
Die Stadt
Gang durch die Stadt
Die Universität
Das Schloß
Die Umgebung

Eine Neuauflage des Standardwerkes von 1910 über Heidelberg, seine Bauten, seine Denkmäler und seine Sehenswürdigkeiten legte im vergangenen Jahr der Heidelberger Guderjahn-Verlag vor. Angesichts des horrenden Preises, den das Werk im Antiquariat erzielt, ist die Nachfrage nach dem alten Standardwerk sicher hoch und die Neuausgabe sicher wichtig.

Pfaff gibt zunächst einen kurzen Überblick über die Geschichte Heidelbergs und der Pfalz, indem er bei der römischen Zeit beginnt, den Einfluß des Klosters Lorsch und des Michaelsklosters beschreibt und schließlich die Geschicke der Stadt in der pfälzischen Zeit berichtet. Die Geschichte der Stadt selbst unter den Pfalzgrafen beginnt bei Pfaff allerdings noch 1225 mit der Wormser Lehnsurkunde, ältere Hinweise berücksichtigt er nicht. Mit der römischen Zeit beginnt auch das zweite Kapitel - "Die Stadt" -, in dem Pfaff eingehend die zu seiner Zeit bekannten römischen Spuren darstellt und weiter die mittelalterliche und neuzeitliche Topographie der Stadt darstellt. Hier wird deutlich, daß es sich um ein Werk handelt, das bereits fast ein Jahrhundert alt ist: die römischen Befunde im Neuenheimer Feld fehlen naturgemäß, die fränkischen Befunde, die Ergebnisse der Mittelalterarchäologie.

Interessant wird die Lektüre dann beim ÆGang durch die Stadt", bei dem Pfaff die zu seiner Zeit erhaltenen Baudenkmäler eingehend beschreibt und würdigt - hier und später nennt er dann das Jubeljahr 1196. Es ist zum Teil ein antiquarisches Interesse, das geweckt wird, da einige der Gebäude doch der Zeit (und der Abrißbirne) zum Opfer gefallen sind. Pfaff allerdings bleibt hinter der detailreichen Beschreibung in der ÆKunstdenkmälern des Großherzogtums Baden" weit zurück, er nennt nur und charakterisiert kurz.

Weitere Kapitel beschäftigen sich mit der Universität (40 Seiten) und dem Schloß (66 Seiten), deren Geschichte mit der Beschreibung der Gebäude verknüpft wird.

Pfaffs Werk ist in vielem noch aktuell, in manchem aber auch durch neue Forschungen überholt. Eine Neubearbeitung des Stoffes hätte bessergetan.

   

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