Rezensionen


 

Annika Strathmann: Elisabeth von Janota-Bzowski - Grand Dame der Briefmarkengestaltung. 240 Seiten, Hardcover, zahlreiche Farbabbildungen, Düsseldorf 2013, 29,90 €.

Bezug über Annika Strathmann, Rolandstraße 37, 40476 Düsseldorf, Telefon (02 11) 41 66 52 94, E-Mail: annika.strathmann@gmx.net oder Deutsche Post AG, Versandzentrum Philatelie, 92628 Weiden, Bestell-Nummer: 015419, www.deutschepost.de/philatelie

Kunst und Geschichte vereint in einem Buch. Zahlreichen Briefmarkensammlern und Briefeschreibern ist sie begegnet, wenn auch nicht persönlich: Elisabeth von Janota-Bzowski, eine der bekanntesten Graphikerinnen weltweit. Geboren 1912 in Prag, damals noch österreichisch-ungarische kaiserlich und königliche Monarchie, gründete Elisabeth von Janota-Bzowski 16 Jahre später dort eine Zeichenschule mit dem Schwerpunkt Mode und Reklame. Die Karriere der renommierten Grafikerin begann Mitte der 70er Jahre. Ihre Darstellungen bekannter Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe, Clemens Brentano, Elly Heuss-Knapp, der Brüder Grimm oder Johann Peter Hebel, überzeugen durch ihre Detailtreue und Ausdrucksstärke.

Aus einer Abschlussarbeit (Masterstudiengang Design / Kommunikationsdesignerin B.A.) von Annika Strathmann entstand das vorliegende Werk, das auf 180 Seiten Entwürfe, Studien und Vorlagen zu verausgabten Briefmarken, aber auch zu Ausgaben, bei denen sich die begnadete Künstlerin nicht durchsetzen konnte, präsentiert. Die Abbildungen, die selbst nicht kunsthistorisch erläutert werden, sind farblich und drucktechnisch sehr gut gelungen, könnten jedoch teilweise eine größere Abbildung vertragen. Die abgebildeten »Perlen auf Papier« bestechen durch die klare Gestaltung. Bücher kann man anfassen, und indem man sie anfasst, berührt man auch die Welt, die sie dem Leser vermitteln, auf eine ungleich sinnlichere Weise als bei der Lektüre eines Textes am Bildschirm.

Im Mittelpunkt stehen die 38 Briefmarkenentwürfe welche die Grafikerin für die Deutsche Bundespost gestaltet hat und die auch verausgabt wurden. Die Liebe zum Detail und der künstlerische Anspruch an die Gestaltung der Entwürfe von Elisabeth von Janota-Bzowski kommen in der vorliegenden Gesamtschau besonders zur Geltung. Annika Strathmannn hat mit der vorliegenden Dokumentation eine bleibende Erinnerung an das philatelistische Werk von Elisabeth von Janota- Bzowski in Deutschland geschaffen, das Geschichte mit Kunst und Graphik in vorbildlicher Weise miteinander verbindet, so wie es auch die »Grande Dame« der Graphik, Elisabeth von Janota-Bzowski, immer verstanden hat: »Eine Briefmarke ist ein Mini-Plakat, und ein Plakat ist ein Telegramm«. Die Botschaft muss unmittelbar, schnell und vollständig erfasst werden. Deshalb ist die Aufgabe stets dieselbe: »Jedes Thema so einprägsam wie nur möglich zu gestalten«.

Wie kostbar es ist, mit gedruckten Büchern in Dialog zu treten, zeigt das vorliegende Buch auf eindrucksvolle Weise. Es weist die Leser auf eine Qualität der geistigen Auseinandersetzung der Künstlerin mit den geforderten vielseitigen Themenstellungen hin. Es gibt sie also noch: Bücher, die ansprechend gestaltet und solide in Leinen gebunden sind und die sich auch handlich angenehm präsentieren. Und das alles zu einem wohlfeilen Preis. Der Deutschen Post AG ist für den Vertrieb und die Möglichkeit der Veröffentlichung zu danken. Das in einer kleinen Auflage, im Verlag der Fachhochschule Düsseldorf, erschienene Buch werden interessierte Briefmarkensammler und Freunde der Graphikerin immer wieder gerne zur Hand nehmen, denn Bücher können in eine andere Welt entführen, in dem vorliegenden in die (Arbeits-) Welt der Elisabeth von Janota-Bzowski.

Elmar Vogt

4/2014
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