Rezensionen


 

Johanna Pölzl: Spuren von gestern - Kirchzartener Persönlichkeiten
Erschienen im Selbstverlag ISBN 978-3-00-032779-7 € 12,50

 

Die Aufarbeitung von Biographien solcher Persönlichkeiten, die für die Entwicklung ihrer Wohnge- meinde nachhaltige Zeichen gesetzt, Spuren hinterlassen und die Gesellschaft mitgestaltet haben, war das Anliegen der pensionierten OSTRin Johanna Pölzl vom Marie-Curie-Gymnasium in Kirchzarten, mit dem sie »Gegen das Vergessen« ein kleines Buch verfasste, das unlängst im Dreisam-Druck, Kirchzarten erschien.

»Jede Gesellschaft lebt vom Erbe der vorhergehenden Generationen. Dieses Erbe gilt es durch Kenntnis zu erhalten, kritisch zu durchdringen und das Beste zu erhalten«, schreibt die Verfasserin und zeichnet in akribischer Kleinarbeit das Leben von Bürgern aus der kleinen Dreisamtalgemeinde vor den Toren Frei- burgs nach, von Menschen, die als Künstler, Maler, Musiker und Bildhauer, als Professoren und Bürgermeister, Pfarrer und Lehrer, Fabrikanten und Sponsoren »nachhaltige Zeichen« gesetzt haben und durch ihre aktive Teilnahme am Gemeindeleben die Entwicklung Kirchzartens beeinflusst haben. Neubürger und Jugendliche werden erstaunt sein, wie viele verdienstvolle einheimische Persönlichkeiten weit über Baden-Württemberg hinaus auch heute noch wegen ihrer Leistungen bekannt sind. Die Namen des Firmeninhabers Wilhelm Schauenberg (Stahlbau), des Kryptogamenforschers Alfred Lösch, des Weimarer Professors Richard Engelmann (Bauhaus) oder des Pfarrers Josef Saier (Ötigheimer Festspiele) seien als stellvertretende Beispiele für viele herausragende Mitbürger genannt. Was das 16o Seiten starke bebilderte Buch aber besonders interessant und lesenswert macht, ist die Einbettung der Persönlichkeiten in die jeweilige Zeitgeschichte oder die zukunftsweisende Entwicklung der aufstrebenden Dreisamtalgemeinde. Dabei werden auch Mitbürger erwähnt, die über ihren Beruf hinaus Vorbildliches geleistet haben, indem sie der Jugend des Ortes sinnvolle Ziele setzten oder im kommunalen Leben ehrenamtlich tätig waren. Alle diese Männer und Frauen haben auf die Gesellschaft eingewirkt: durch ihre Initiativen, ihren Rat, ihr Vorbild oder ihre Großzügigkeit. Deswegen war es notwendig und verdienstvoll, das Buch »Spuren von gestern« zu schreiben.

Eine lohnenswerte Anregung für andere Gemeinden!

Hermann Althaus

1/2011
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