Rezensionen

 

Hans-Joachim Hirsch: "Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen". Die Gedenkskulptur für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim. Mit Beiträgen von Peter Kurz, Jochen Kitzbihler und Helmut Striffler. 120 Seiten, Verlagsbüro v. Brandt, Mannheim, 2005, 15 €, ISBN 3-926260-65-3.

Im November 2003 wurde in Mannheim das Mahnmal zur Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus der Öffentlichkeit übergeben. Die Gedenkskulptur in Form eines gläsernen Kubus trägt mehr als 2000 Namen der jüdischen, aus Mannheim stammenden $Menschen, die 1933-45 in den Tod getrieben oder deportiert und in den Lagern ermordet wurden. $Anderthalb Jahre nach der Enthüllung der Gedenkskulptur auf den Planken fand das Projekt "Mahnmal" mit dieser Dokumentation seinen krönenden Abschluss. Das Buch schildert den schmerzhaft langen und mühseligen Gedanken- und Entscheidungsprozess für diese Gedenkskulptur, die historischen Grundlagen seiner Notwendigkeit sowie die Gestaltungskriterien und Überlegungen des Künstlers Jochen Kitzbihler.

Die vollständige Liste (einschließlich der bisherigen Nachträge) der auf dem Mahnmal benannten jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim begleitet den Haupttext als eindrucksvolles Namensband. Dieses Band macht das Buch in einer weiteren Dimension zu einer wertvollen Dokumentation, die jedem Interessierten das Suchen "seiner" Namen erleichtert.

Die reichhaltige Bebilderung illustriert nicht nur die kurzgefasste Geschichte der Juden in Mannheim, sondern auch den Umgang der heutigen Menschen mit der Gedenkskulptur. Sie dokumentiert zugleich einzelne Aspekte der Ästhetik dieses Kunstwerks.

60 Jahre nach Kriegsende wurde in Mannheim ein weiterer Mosaikstein gesetzt, ein würdiges Zeugnis der historischen Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Volker Keller

4/2005
   

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