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Manfred Akermann: Die Staufer. Ein europäisches Herrschergeschlecht. 190 Seiten mit 165 meist farbigen Abbildungen, Karten und Skizzen. Theiss-Verlag Stuttgart 2003. Bis Dezember 2003 29,90 Euro. ISBN 3-8062-1594-4.

Der letzte Staufer, Konradin, kam 1252 auf der Burg Wolfstein bei Landshut auf die Welt; schon zwei Jahre später wurde ihm, nach dem Tode seines Vaters Konrad IV., der Titel eines Königs von Sizilien übertragen; 1266 riefen ihn die staufertreuen Ghibellinen nach Italien, wo er sein Erbe mit Waffengewalt zurückerobern sollte. Sein Widersacher: Karl von An-jon, Bruder des französischen Königs Ludwig IX., des "Heiligen", und Verbündeter des 1261 gewählten Papstes Urban IV., der die staufische Herrschaft in Italien beenden wollte. Am 23. August 1268 verlor er den Kampf, wurde durch Verrat an Karl von Anjou ausgeliefert. Am 29. Oktober 1268 wurde der letzte Staufer auf der Piazza del Mercato in Neapel enthauptet -Ende eines europäischen Herrschergeschlechts, das wie wenige andere mächtige Spuren hinterlassen hat. Nicht nur in der Architektur (Castel del Monte, Kaiserpfalzen in Wimpfen und Nürnberg, Burg Trifels u. a.). Ungebrochen ist auch die Faszination, die noch heute von den staufischen Kaisern Friedrich I. - "Barbarossa" - und Friedrich II. - dem "Mann aus Apulien", "stupor mundi et immutator mirabilis" - ausgeht.
Manfred Akermann ist am Fuße des "Kaiserbergs" Hohenstaufen aufgewachsen, wurde Archivar der Stadt Göppingen - und ein souveräner Staufer-Ken-ner und so sicher kompetent, eine Gesamtdarstellung der Staufer-Geschichte von den Anfängen als Riesgrafen und Herzöge von Schwaben (und zur Zeit der Staufer gehörten auch der Breisgau, die Ortenau, der Sundgau und der Nortgau/Nordelsaß dazu) über die Zeit von Königen und Kaisern bis 1268 zu präsentieren. Mit einem Rundblick in die Kulturgeschichte, in Wirtschaft und Alltagsgeschichte der Stauferzeit, einer zentralen Epoche, nicht nur der deutschen, der ganzen europäischen Geschichte. Bundespräsident Walter Scheel sagte 1977 zur Eröffnung der Stauferausstellung, Geschichte, Kunst und Kultur der staufischen Zeit seien "ein Lehrstück für die geistige Gemeinsamkeit und Ausstrahlungskraft Europas".

2/2003
   

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